Die Zeit ab dem 4. Sonntag vor Weihnachten ist als erster Teil des Weihnachtsfestkreises durch die Vorbereitung auf das Kommen des Herrn, lat. adventus (= Ankunft), geprägt. Dabei richtet sich die Kirche in der Zeit des Advents in besonderem Maße auf das noch ausstehende Kommen Jesu Christi in Herrlichkeit aus und erinnert gleichzeitig an die Erwartung des Volkes Israels auf die Geburt des Messias.
Im Mittelalter wurde ausgehend von der gallischen Kirche der Advent als Bußzeit verstanden. Überreste dieser Sichtweise sind bis heute mit der violetten Farbe der liturgischen Gewänder und dem Verzicht auf das Gloria in der Messfeier erhalten geblieben.
Stark ausgeprägt ist das Brauchtum im Advent. Zu erwähnen sind unter anderem der Adventskranz und -kalender, die Barbarazweige, das sind Kirschbaumzweige, die, am Barbaratag in die Vase gesteckt, zu Weihnachten blühen, sowie die Bräuche am Nikolaustag.
Anders als das bürgerliche Jahr beginnt das neue Kirchenjahr am ersten Adventssonntag.
aus: Albert Urban/Marion Bexten, Kleines Liturgisches Wörterbuch, Verlag Herder, 2007. In: Pfarrbriefservice.de
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Gebt Acht
und bleibt wach!
Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist.
Es ist wie mit einem Mann,
der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen:
Er übertrug die Vollmacht seinen Knechten,
jedem eine bestimmte Aufgabe;
dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein.
Seid also wachsam!
Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt,
ob am Abend oder um Mitternacht,
ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen.
Er soll euch, wenn er plötzlich kommt,
nicht schlafend antreffen.
Was ich aber euch sage,
das sage ich allen:
Seid wachsam!