Historisch weiß man recht wenig über den Bischof von Myra - ein Ort an der türkischen Mittelmeerküste. Soweit bekannt ist, wurde er zwischen 280 und 286 in Patara in der heutigen Türkei geboren. Als junger Mann wurde er Bischof von Myra. Bald danach begannen dort die Christenverfolgungen unter Galerius Valerius Maximinus. Auch Nikolaus geriet in Gefangenschaft und wurde schwer misshandelt. Er starb an einem 6. Dezember zwischen 345 und 351.
Nikolaus zählt zu den beliebtesten Heiligen der Kirche. Er wird aufgrund seiner Güte verehrt. Der Legende nach befreite er drei zu Unrecht verurteilte Offiziere, verhalf drei Mädchen durch eine Geldspende zur Heirat oder rettete ein Schiff aus Seenot. Eine weitere Legende, die vom mitmenschlichen Wirken des Nikolaus berichtet, ist als "Kornwunder von Myra" bekannt geworden. Während einer Hungersnot fuhr ein mit Getreide beladenes Schiff in den Hafen von Myra ein. Da die Fracht jedoch für den Kaiser von Byzanz gedacht war, wollten die Seeleute der hungernden Bevölkerung nichts abgeben. Daraufhin ergriff Nikolaus die Initiative und traf mit den Seeleuten eine Abmachung: Die Bevölkerung durfte sich so viel Getreide aus dem Schiff nehmen, wie sie zum Überleben brauchte. Trotzdem fehlte anschließend von der Ladung kein einziges Korn - dank des wundertätigen Einsatzes des heiligen Nikolaus.
Nikolaus ist Patron der Gefangenen, der Kinder, der Seefahrer, aber auch der Bäcker und Schüler. Bis heute lebt der Brauch fort, Kinder am Nikolaustag zu beschenken. Am Vorabend des 6. Dezember besucht der Bischof mit dem weißen Bart traditionell die artigen Kinder und beschenkt sie. Vor die Tür gestellte Stiefel sind am nächsten Morgen mit Süßigkeiten gefüllt.