In Zeiten, in denen es uns gut geht, laufen wir Gefahr, Gott und unseren Glauben aus den Augen und aus unserem Bewusstsein zu verlieren. Ganz anders verhält es sich aber in leidvollen und schweren Zeiten, in denen uns bewusst wird, dass wir Gott brauchen und unserer Schicksal in seinen Händen liegt. Eine seelsorgerische Betreuung ist in solchen Fällen nicht nur hilfreich, sondern vielfach auch erforderlich, da in diesen Lebenssituationen zentrale Fragen des Glaubens berührt werden.
In der Krankensalbung wird der an Krankheit leidende Mensch Christus anempfohlen, damit dieser ihn stärkt, aufrichtet und heilt. Alle Dimensionen (schwerer) Krankheit wie das Empfinden von Ohnmacht, das Gefühl des Ausgeliefertseins, bleibende Fragen angesichts des gelebten Lebens, aber vielleicht auch Dankbarkeit und der Wunsch nach Versöhnung haben in der Feier des Sakramentes ihren Platz.
Das Sakrament der Krankensalbung soll gespendet werden, wenn der Gläubige wegen Krankheit oder Altersschwäche in Lebensgefahr gerät. Darum kann das Sakrament bei erneuter schwerer Krankheit oder einer Verschlechte-rung des Gesundheitszustandes wiederholt werden. Der Begriff der „Letzten Ölung“ ist seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil nicht mehr im Gebrauch. Das eigentliche Sterbesakrament ist nun der Empfang der Eucharistie. Die Krankensalbung wird in einer liturgischen Feier gespendet, in der der Priester dem Kranken die Hände auflegt und in Verbindung mit einem Gebet Stirn und Hände gesalbt werden.