Pfarreien Fürth Lindenfels

Kolpings Erbe wird in Fürth aktiv gelebt

Kolpingfamilie Fürth

Datum:
So. 4. März 2018
Von:
Desiree Ahlheim
Zitate sind wertvolle Gedankenstützen, sie haben einen Wiedererkennungswert und sind für den Transport von Inhalten unverzichtbar.

Von Adolph Kolping (1813 - 1865), dem Priester, Präses und Gründer der Rheinischen Gesellenvereine, die im Internationalen Kolpingwerk mündeten, gibt es eine Reihe davon: „Das erste, das der Mensch im Leben vorfindet, das letzte, wonach er die Hand ausstreckt, das kostbarste, was er im Leben besitzt, ist die Familie."
Dieses Zitat führte der Präses der Fürther Kolpingsfamilie, Pfarrer Peter Johannes Xuan Hai Dang, bei der Eröffnung der Ausstellung „Adolph Kolping - sein Wirken bis in die heutige Zeit" im Rathausfoyer in Fürth an. Organisiert, präpariert, vergrößert und laminiert wurden die einzelnen vom Kolpingwerk Köln zur Verfügung gestellten Exponate von der örtlichen Kolpingsfamilie mit Michael Kilian. Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 28. März zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses.
Seine Assoziationen zu dem Wirken Kolpings, der kurz vor Vollendung seines 52. Lebensjahres am 4. Dezember 1865 starb, und was von seiner Botschaft in Fürth weiter gelebt wird, brachte Bürgermeister Volker Oehlenschläger auf den Punkt: „Wir stellen das Foyer mit Publikumsverkehr von Menschen jeglichen Alters, Glaubens und jeglicher Couleur gerne zur Verfügung. Es dürfen gerade christliche Inhalte sein, die hier transportiert werden."
Er erkannte, dass es um die von Kolping und Bischof Wilhelm Emanuel von Ketteler vorangebrachte katholische Soziallehre handelt, die heute in Form der Unterstützung der Rimbacher Tafel, in Form guter Beziehungen zu anderen Glaubensgemeinschaften oder in Form des Patenprojektes für die Heinrich-Böll-Schule namens „Rückenwind" weiter gelebt wird. Die von Kolping in seinen Vereinen angeregte gegenseitige Unterstützung in Form von Krankenbesuchen und der Bildungsauftrag werden in Fürth weiter gelebt - beispielsweise mit einer Reihe von Vorträgen zu anderen Religionen im Kolpinghaus an der Kirche.

Gerechte Entlohnung

Auch Ehrenmitglieder sollen mit regelmäßigem Gedenken an ihren Grabstätten nicht in Vergessenheit geraten. Daran erinnerte auch der Vorsitzende Karl-Heinz Exner in seiner Begrüßung und bei seinen Dankesworten bei allen Helfern: „Das von Adolph Kolping damals eingeforderte Recht auf gerechte Entlohnung hat noch heute Gültigkeit. Hinzu kamen Themen wie Fairer Handel oder der schonende Umgang mit den Ressourcen der Schöpfung."
All das wird in der Lebensgeschichte von Adolph Kolping anschaulich aufgeführt. Der Seligsprechungsprozess für Kolping wurde bereits im Jahr 1934 begonnen. Seliggesprochen wurde er erst im Jahr 1991 von Papst Johannes Paul II. Bei seinem Besuch des Grabes von Kolping in der Kölner Minoritenkirche wird der Papst mit den Worten zitiert: „Solche Leitbilder wie Adolph Kolping brauchen wir für die Kirche von heute."
Pfarrer Dang sprach den starken Willen von Kolping an, der sich erst spät nach seiner Lehre und Gesellenzeit als Schuhmacher weiter bildete, Abitur machte und studierte. Er selbst erfuhr hierbei Unterstützung, beispielsweise von der Gutstocher, für deren Vater der Vater von Adolph Kolping gearbeitet hat. Diese Unterstützung wollte Kolping an seine Zeitgenossen weitergeben, an die Gesellen, deren zunehmende Verelendung verbunden mit geistiger Verwahrlosung, Apathie und Alkoholsucht er mit ansehen musste.

Jeder muss etwas tun

Bürgermeister Oehlenschläger bediente sich dabei eines anderen Zitates von Kolping: „Das Glück lauft niemandem nach. Man muss es aufsuchen." Seine Interpretation: „Jeder Einzelne muss etwas tun. Wenn das jeder beherzigen würde, wäre die Welt ein Stück weiter." Kolping hat aber auch gesagt: „Keine wahre Liebe ohne Gerechtigkeit und keine wahre Gerechtigkeit ohne Liebe. mk