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VRM Advertorial "LEBENSWEGE – LEBENSUMBRÜCHE – WEGBEGLEITER WAS PASSIERT, WENN ES IM LEBEN MAL KRITISCH WIRD?" vom 14. Oktober 2023:„Ohne ihn hätte ich das nicht geschafft!“

Patientin Rita und „ihr“ Seelsorger Matthias Becker bei ihrem fröhlichen Wiedersehen in Elsenfeld.
Datum:
13. Okt. 2023
Von:
Anke Gersie, VRM

Wie die katholische Klinikseelsorge bei einer Patientin für neuen Lebensmut sorgt

„Da gucken ja mehr Augen rein als raus!“, sagte Rita Becker über eine eher magere Suppe, die sie in ihrem neuen Zuhause, dem Haus Elsava, zu essen bekam. Sie sorgte dann in Absprache mit dem Koch für abwechslungsreichere und gehaltvollere Speisen. Seit März lebt sie im Seniorenheim in ihrem Geburtsort Elsenfeld. Seit Juli ist sie die neu gewählte Vorsitzende des Heimbeirats. Außer ums Essen kümmerte sie sich schon um Fahrradständer fürs Haus und bei ihrer ersten Video-Konferenz um eine Futterstation für Wildvögel. „Meine Mutter macht hier noch Karriere“, lacht Tochter Karin.

Schwere Zeit für die Familie

Dass die 89-Jährige heute so fit und munter ist, ist nicht selbstverständlich. Ins Haus Elsava zog Rita Becker nicht freiwillig um. Bis August 2022 lebte sie vollkommen selbstständig auf ihrem Bauernhof – mit dem Rollator ging es zum Beispiel zu Seniorennachmittagen und zum Frisör. Eine misslungene Knieoperation riss sie komplett aus ihrem bisherigen Leben. Es folgten unzählige Folgeoperationen, Aufenthalte in verschiedenen Krankenhäusern, unsägliche Schmerzen, massive Herz- und Kreislaufprobleme und schließlich der Ausbau des problematischen künstlichen Kniegelenks. Bis heute macht die Wundheilung Probleme und Rita Becker ist an den Rollstuhl gefesselt, da ihr rechtes Kniegelenk versteift und mit einem Platzhalter für ein mögliches späteres neues Knie versehen wurde.

Hilfe durch die Klinikseelsorge

Der Leidensweg, den sie im vergangenen Jahr durchlaufen musste, hat sie schwer belastet. „Für mich war das die Hölle“, sagt Rita Becker über die vielen Eingriffe und ihre immer größer werdende Angst davor. Auch ihre Familie war massiv betroffen. Immer wieder mussten alle um das Leben der Mutter, Schwiegermutter, Groß- und Urgroßmutter bangen, immer wieder hilflos den Schmerzen gegenüber stehen, immer wieder damit klarkommen, wenn eine weitere schwere Operation keinen Erfolg brachte.

Hilfe kam in dieser schweren Zeit von der Klinikseelsorge am Sana-Klinikum Offenbach. Einer der Seelsorger ist der katholische Pfarrer Matthias Becker, der für Rita Becker zum rettenden Anker in der Not wurde – die Namensgleichheit ist reiner Zufall. „Ohne ihn hätte ich das nicht geschafft“, sagt sie mit Tränen in den Augen. Mit ihm konnte sie alles besprechen und auch beten. Er hat ihr regelmäßig die Kommunion und mehrfach die Krankensalbung gespendet, um das Leid zu lindern. Vor jeder Operation kam er vorbei und sprach ihr Mut zu. Und gerade in der Zeit, als wegen der Coronabeschränkungen kaum ein Mensch zu ihr durfte, war der Pfarrer für sie da. Sympathisch war er ihr von Anfang an – nicht nur wegen des Namens. Gemeinsam wurde auch gesungen – zu Weihnachten sogar im „Becker-Chor“, also Pfarrer und Familie gemeinsam. „Ich bin noch nie so gut begleitet worden. Dieser Pfarrer ist einmalig“, strahlt Rita Becker.

Ihre Töchter betätigen das. „Pfarrer Becker hat uns sofort informiert, als es unserer Mutter sehr schlecht ging“, sagen die 52-jährige Karin Becker-Borgsmüller und ihre 67-jährige Schwester Christa Schwarzkopf. „Der Pfarrer hat so viel Menschlichkeit und Liebe“, ergänzt Faiz Ahmad, der Partner von Karin Becker-Borgsmüller. Matthias Becker machte auch den Vorschlag zu einem Gespräch zwischen den Angehörigen und den Ärzten, als Rita Beckers Gesundheitszustand besonders kritisch war. Besprochen wurde die weitere Therapierung und auch Rita Beckers Sohn Klaus war dabei.

Seelsorge gibt Trittsteine

Je drei evangelische und katholische Personen sind am Sana-Klinikum seelsorgerisch im Einsatz – für die Patientinnen und Patienten, für Angehörige und für Mitarbeitende. „Wir gehen von Zimmer zu Zimmer, besuchen die Erkrankten, fragen, wie es ihnen geht“, erklärt Pfarrer Matthias Becker. Der Kontakt zur Seelsorge sei ein unverbindliches Angebot. „Die meisten sind positiv überrascht, dass da jemand ist, der sich für sie interessiert“, sagt Sibyll Konersmann. Aber es gebe auch ablehnende Reaktionen. Manche erschrecken und öffnen sich nicht – zu groß ist die Angst vor Kontrollverlust. Vielfach wird die Seelsorge aber auch aktiv angefordert – als Stütze in wirklich belastenden Lebenssituationen. „Die Seelsorge gibt Trittsteine“, so das Team – um mit der neuen Situation, aber auch mit Trauer und Verlust besser klarzukommen.

Weiterhin im Kontakt

Rita Becker hat mithilfe der katholischen Klinikseelsorge eine sehr schlimme Zeit ihres Lebens überstanden. „Sie kann das Positive im Leben wieder sehen“, sagt Pfarrer Matthias Becker und bewundert die Energie, mit der sie ihre Situation meistert. Nach wie vor haben die beiden Kontakt und durften sich kürzlich über ein von Rita Beckers Familie initiiertes Wiedersehen freuen.

Seelsorge im Krankenhaus - ökumenisch und für alle

Klinikseelsorge ist für alle da – Herkunft, Konfession oder Weltanschauung sind egal. Unterstützung erhält jeder Mensch, der es möchte. Im ganzen Bistumsbereich sind an insgesamt 18 Krankenhäusern, Hospizen und Psychiatrien 30 katholische Seelsorgerinnen und Seelsorger tätig – in der Regel gemeinsam mit evangelischen Kolleginnen und Kollegen. In den Kliniken und in den Pfarreien gibt es außerdem ehrenamtliche Besuchsdienste für erkrankte Menschen.

Am Sana-Klinikum in Offenbach beispielsweise kümmert sich jeder Mitarbeitende um bestimmte Stationen. Als „aufsuchende Seelsorge“ gehen sie zu den Erkrankten, Angehörigen oder dem Personal und bieten sich als Ansprechpersonen an. Das katholische Team – Pastoralreferentin Sibyll Konersmann, Pastoralreferent Andreas Hoffmann und Pfarrer Matthias Becker – ist außerdem noch am Offenbacher Ketteler-Krankenhaus im Einsatz, dort unterstützt vom ehrenamtlichen Klinikseelsorger Dr. Thomas Lindner. Die Seelsorge bietet Gespräche an. Wer möchte, wird gesegnet, erhält die Krankenkommunion oder die Krankensalbung. Die Seelsorgenden können außerdem direkt angefordert werden und sind telefonisch und per E-Mail erreichbar. Im Sana-Klinikum gibt es zwei Andachtsräume – für christliche und für muslimische Menschen. Hier oder auf Wunsch direkt auf Station finden regelmäßig Gottesdienste statt.

Weitere Informationen zur katholischen Klinikseelsorge:

bistummainz.de/krankenhausseelsorge