IMPULS:Das Jahr geht zu ende......
Gedanken zu Weihnachten von Stefan Röser
Vielleicht haben auch Sie schon einmal Krippendarstellungen gesehen, in denen Jesus in einem verfallenen Stall oder gar in einer Ruine geboren wurde. Was zunächst fremd anmutet, hat einen Sinn, den wir alle kennen. Ruinen, ob archäologisch bedeutsam oder romantisch verklärt, als Zeugen der Vergangenheit. Sie alle zeigen uns sehr eindringlich: Alles Menschliche, alles Irdische hat ein Verfallsdatum.
Vielleicht haben auch Sie schon einmal Krippendarstellungen gesehen, in denen Jesus in einem verfallenen Stall oder gar in einer Ruine geboren wurde. Was zunächst fremd anmutet, hat einen Sinn, den wir alle kennen. Ruinen, ob archäologisch bedeutsam oder romantisch verklärt, als Zeugen der Vergangenheit. Sie alle zeigen uns sehr eindringlich: Alles Menschliche, alles Irdische hat ein Verfallsdatum.
Auch unsere Zeit produziert Ruinen etwa durch Naturkatastrophen oder nicht selten mutwillig durch Kriege und Gewalt verursacht. Ruinen als Sinnbild der Vergänglichkeit gehören also zu unserem Leben, die steinernen, aber auch die oft unsichtbaren. Denn auch unser Leben zerbricht dann und wann und liegt gefühlt in Trümmern. Werte und soziale Bindungen zerbröseln, persönliche Katastrophen wie Krankheit, Arbeitslosigkeit und Trennungen nagen uns an und mit Kriegen, Gewalt und Krisen ruinieren wir einander nachhaltig das Leben.
Auch mit Blick auf die Kirche haben derzeit nicht wenige Menschen den Eindruck, dass auch hier alles zusammenstürzt und „kein Stein mehr auf dem anderen bleibt“. Risse und Erosionen gehen nicht nur durch manches Gebäude, sondern auch durch die Institution und durch Familien: Den einen geht es mit Reformen nicht schnell genug, andere erleben notwendige Veränderungen als Bedrohung oder gar als Abrissbirne.
Schauen wir angesichts dessen noch einmal auf die Geburtsszene: Damals mit dabei sind die Hirten, menschliche Trümmer jener Zeit. Sie dürfen das Wunder der Menschwerdung noch vor den Mächtigen und der Haute Volaute erleben und lassen sich davon ergreifen, schöpfen Hoffnung und Mut. All das zeigt: Unser Gott kommt herunter zu den Kleingemachten, Heruntergekommenen, zu den Verunsicherten und Verängstigten.
Damit stellt die Weihnachtsgeschichte alle menschlichen Wertmaßstäbe auf den Kopf und gibt zugleich auch uns heute hoffnungsvolle Gewissheit: Mitten in den Trümmern, der Fragilität unseres Daseins und auch unserer Kirche, in denen alte Gewissheiten nicht mehr tragen, will sich das Wunder der Weihnacht ereignen.
Lassen auch wir uns vom Weihnachtswunder berühren und verwandeln! Schöpfen auch wir Mut und Selbstbewusstsein, als Menschen für unser Leben. Aber auch als getaufte und gefirmte Mitglieder für unsere Kirche, frei nach dem Motto: "Auftreten statt Austreten“. Denn wir Christen wissen: „Mit Jesus fängt etwas Neues an“! Vor über 2000 Jahren bei seiner Geburt, aber auch heute und morgen, für jeden von uns und das immer wieder neu.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben ein gesegnetes und hoffnungsvolles Fest der Geburt unseres Herrn und Erlösers.
Ihr Stefan Röser
Gemeindereferent