LEITARTIKEL :Liebe Leserinnen und Leser,
In der Noah-Geschichte im ersten Buch der Bibel ist der bunte Regenbogen das Zeichen der Liebe und Bundestreue Gottes. Gott will für uns ein buntes, schönes Leben – nicht nur im Urlaub., immer! Der hl. Athanasius, im 4. Jahrhundert Bischof von Alexandrien und Kirchenlehrer, sagt: „Der auferstandene Christus will unser ganzes Leben zu einem Fest machen“. Athanasius meint, dass uns der HERR zu jeder Zeit und an jedem Ort gegenwärtig ist und uns stets neu seine Liebe schenken will, damit unser ganzes Leben zu einem Fest wird – nicht nur in der Ferien- und Urlaubszeit, sondern auch mitten im vermeintlichen Grau des Alltags.
Wenn wir in freien Zeiten entspannter leben können, und es uns gelingt, Stress und Druck hinter uns zu lassen, dann können wir wacher und achtsamer leben. Dann faszinieren uns ein singender Vogel, ein in Ruhe betrachteter Sonnenuntergang, ein schönes Bau- oder Kunstwerk, ein entspannt geführtes Gespräch, ein guter Wein oder ein gutes Essen. Vielleicht ist es gut, wenn wir in unseren freien Zeiten einüben, achtsamer zu leben. Achtsamkeit hilft uns, die kleinen und großen Geschenke, die Gott uns mitten im Leben machen will, wahrzunehmen. Gut ist es sicher auch, wenn wir uns im Alltag etwas mehr Ruhe gönnen, vielleicht am Morgen, bevor wir in den Tag gehen, oder am Abend bei einer Rückschau auf den Tag. „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt!“ (Mt 28, 20), so hat es uns der HERR versprochen – ein Versprechen nicht nur für die Urlaubszeit! „Der HERR weilt auch zwischen den Kochtöpfen“, sagt Teresa von Avila ihren Ordensschwestern, um ihnen schmunzelnd bewusst zu machen, dass sie stets in der Gegenwart Gottes leben dürfen und seine verborgene Liebe auch im Alltagsgeschehen erfahrbar werden kann.
Im Namen des ganzen Teams der Hauptamtlichen sowie unserer Diakone Kiessling und Ochs Ihnen allen schöne, frohe und bunte Ferien- und Urlaubstage, behütete Reisen und dass Ihnen auch im vermeintlichen Grau des Alltags recht oft das bunte Leben Gottes aufstrahlt!
Olaf Schneider, Pfarrvikar