Erstmals seit dem Jahr 2019 konnten wir das Fronleichnamsfest am Donnerstag (16. Juni) wieder innerhalb unserer Pfarrgruppe gemeinsam begehen. Das Fest stand unter dem Leitwort: „Dass dein Friede werde unter uns.“
Der Tag begann mit dem Festgottesdienst in der Groß-Gerauer Pfarrkirche St. Walburga, der von Pfarrer Joachim Respondek zelebriert wurde. Konzelebranten waren Pfarrer i. R. Norbert Kissel und Padre Tobia Bassanelli von der italienischen Gemeinde Groß-Gerau. Diakon i.R. Günter Seemann verkündete das Evangelium und Diakon i.R. Dr. Joseph Theruvath assistierte am Altar.
Wie international die Mitglieder unserer Pfarrgruppe bzw. deren Wurzel sind, wurde auch in diesem Gottesdienst wieder deutlich. Die Lesungen wurden in ukrainischer und italienischer Sprache vorgetragen. Vor der Predigt von Pfarrer Respondek, predigte Padre Tobia auf Italienisch. Im Anschluss wurden auch die Fürbitten in verschiedenen Sprachen vorgetragen, darunter in Deutsch, in Italienisch, in Polnisch oder Malayalam („Indisch“).
Im Anschluss startete die Fronleichnamsprozession durch die Innenstadt von Groß-Gerau. Für alle, die nicht den Weg auf sich nehmen wollten oder konnten, bot Diakon i. R. Günter Seemann eine Andacht an.
Rund 250 Gläubige begleiteten den „Leib des Herrn“, der in der Gestalt des Brotes, als Hostie in der Monstranz durch die Straßen von Groß-Gerau getragen wurde. Dabei wechselten sich Diakon Theruvath und die drei Priester ab. In nächster Nähe wurden sie jeweils von vier „Himmelsträgern“ sowie den Mesdienerinnen und Messdienern mit Weihrauch begleitet. Angekündigt von dem klingeln der Schellen der Messdienerinnen und Maessdienern. Deutlich hör- und sichtbar für alle Teilnehmer und all jene, die diesem „katholischen Demonstrationszug“ begegneten oder von einem bequemen Platz aus, z.B. vom Straßencafé aus, dem Geschehen zusahen.
Unterwegs hielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zunächst auf dem Sandböhl inne. Dort hatte die indische Gemeinde ihren Altar aufgebaut und entsprechend ihrer Kultur bunt geschmückt. Nach einer Schriftlesung und den Fürbitten setzte sich der Prozessionszug wieder in Bewegung - zum nächsten Altar.. Auch in diesem Jahr begleitete das Blasorchester Büttelborn, unter der Leitung von Ulrich Conzen, die Prozession musikalisch.
Traditionell steht der Altar der Italienischen Gemeinde Groß-Gerau am Historischen Rathaus – so auch in diesem Jahr und auch er wurde wieder liebevoll durch deren Gemeindemitglieder geschmückt. Den dritten und letzten Altar gestaltete die Gemeinde St. Nikolaus von der Flüe Büttelborn auf dem Kirchplatz vor der Pfarrkirche St. Walburga. Dort fand auch der liturgische Teil des Tages sein Ende, durch den Sakramentalen Segen durch Pfarrer Respondek, der auch noch einmal allen Beteiligten dankte.
Im Anschluss wurde dann das Pfarrfest der Gemeinde St. Walburga auf der Pfarrwiese gefeiert. Bei hochsommerlichen Temperaturen waren, wie schon bei der Prozession zuvor, Schattenplätze sehr gefragt. Kühle Getränke fanden reißenden Absatz, Schnitzel und Bratwurst auch in vegetarischer Variante wurden angeboten. Bei der Beilage konnte man sich das mit der „Dreifaltigkeit“ noch einmal vor Augen führen lassen, denn es gab Kartoffeln als Pommes, Kartoffelsalat und Bratkartoffel - ein Ursprung und drei Endprodukte. Die Waffeln mit Erdbeeren und Sahne, die die Gruppe WIR anbot, das vielfältige Weinangebot der WALBURGER, die zahlreichen Kuchen sowie die Spezialitäten der Italienischen Gemeinde rundeten das kulinarische Angebot ab. Für die musikalische Unterhaltung sorgte das Trio „Salva, Pietro und Giuseppe“. Kinder konnten beim Bastelangebot ihrer Kreativität freien Lauf lassen oder sich beim Torwandschießen beteiligen.
Bereits seit Dienstag liefen die Aufbauarbeiten auf der Pfarrwiese durch zahlreiche Freiwillig. Auch wenn die Gesamtteilnehmerzahl geringer gegenüber den Jahren vor der Coronapandemie ausfiel und es dafür sicher mehr als nur einen Grund gibt, können die Verantwortlichen dennoch zufrieden sein. Es war ein Kommen und ein Gehen auf der Pfarrwiese. Immer wieder kamen neue Gäste, um beim Pfarrfest mitzufeiern. Darunter auch eine Gruppe von Geflüchteten aus der Ukraine oder auch der Vorsitzende des Gesamtpfarrgemeinderates der Pfarrgruppe Nauheim/Königstädten, die zu unserem Pastoralraum Groß-Gerau Mitte gehört, Dr. Andreas Löhr, der sich über das Durchhaltevermögen einiger Gäste wunderte. Denn weit nach 17:00 Uhr waren immer noch einige Tische mit feierfreudigen Gästen besetzt. Es war spürbar, Verantwortliche und Teilnehmende waren froh, dass endlich wieder einmal ein Fest in dieser Größenordnung stattfinden konnte.