© Joachim Schäfer - Ökumenisches Heiligenlexikon.
Gertrud von Helfta
Die Hl. Gertrud von Helfta, * 6. Januar 1256 in Thüringen † 17. November 1302 in Helfta bei Eisleben in Sachsen-Anhalt, lebte seit ihrem 5. Lebensjahr im Kloster der Zisterzienserinnen in Helfta.
Sie zeigte bald eine hohe intellektuelle Begabung, las und schrieb die lateinische Sprache und übersetzte z.B. Teile der Heiligen Schrift ins Deutsche. Über diesen wissenschaftlich geprägten Aktivitäten geriet das eher kontemplativ geprägte Ordensleben der Zisterzienserinnen bisweilen in den Hintergrund.
Im Alter von 25 Jahren hatte sie eine Christusvision, die ihr Leben von Grund auf verändern sollte. Sie lebte nun aus der neu und so unmittelbar erfahrenen Liebe Christi. Sie schrieb über ihre Gotteserfahrung und sie verfasste ‚Geistliche Übungen‘ und teilte auf diese Weise ihre Erfahrungen mit anderen Menschen, für die sie aber auch ganz konkret als Ratgeberin und Zuhörerin zur Verfügung stand.
Die Hl. Gertrud gilt als eine der großen Mystikerinnen Deutschlands. Ihr Leben war in der 2. Hälfte eine Mitteilung ihrer mystischen Erfahrungen der Verbundenheit mit Christus. „Gott ist höher und tiefer als alle Erkenntnis; nur die Liebe erreicht ihn.“ Dieses Wort der Hl. Gertrud, das die Entwicklung ihres Lebens beschreibt, mag uns zu einem Augenblick der Besinnung dienen.
©️Diakon Udo Martin