Der Hl. Gregor, *um 540 in Rom, + 12. März 604 ebenda, lenkte zunächst als Jurist die politischen Geschicke der Stadt Rom. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 575 legte er seine weltlichen Ämter nieder, verkaufte seinen Besitz und zog sich in den elterlichen Palast zurück, den er in ein Kloster umwidmete, wo er mit einigen Mitbrüdern ein asketisches Leben nach der Regel des Hl. Benedikt führte.
Zunächst als päpstlicher Gesandter für die Kirche unterwegs kehrte er 585 nach Rom zurück, um dort das klösterliche Leben fortzusetzen. 590 wurde er schließlich selbst zum Papst gewählt, als erster Mönch in der Geschichte der Kirche; nach einigem Zögern übernahm er schließlich als Gregor I. das Amt am 3.9., auf den später sein Gedenktag gelegt wurde.
Neben seinem Einsatz zur Ausbreitung des Glaubens, zur Konsolidierung der kirchlichen Position in der Welt und für das Klosterwesen ist ihm bis heute vor allem die grundlegende Gestaltung des liturgischen Gesangs zu verdanken. Nach ihm als ‚Gregorianischer Choral‘ benannt, blieb diese musikalische Form nicht auf die Liturgie beschränkt, sondern ist bis in die heutige Zeit als Element geistlicher Kompositionen zu finden.
Ein Wort des Hl. Gregor:‘ Die Bibel ist wie ein Strom, der so flach ist, dass ein Lamm daraus trinken kann und so tief, dass ein Elefant darin baden kann.‘
©️ Diakon Udo Martin