Auf einem der Fenster der katholischen Pfarrkirche St. Nikolaus von der Flüe ist die Heilige Teresa von Ávila (1515-1582) zu sehen.
Die Heilige, schön, geistvoll, charmant, von faszinierender Anziehungskraft, versank ganz in Gottes Liebe. In innerer Schau enthüllten sich ihr Geheimnisse des Glaubens. Dennoch blieb ihr Talent zum Praktischen, dass Gottes- und Nächstenliebe verband. Sie reformierte den Orden der Karmeliten zu alter Strenge und Disziplin. „Entweder leiden oder sterben“ lautete ihr persönlicher Wahlspruch, ohne dadurch ihre mitreißende Fröhlichkeit zur verlieren. Ihre Arbeiten zur Mystik prägen das Geistesleben Europa. 1970 verlieh ihr die Kirche den Titel „Kirchenlehrerin“.
Dieses Fenster ist gekennzeichnet durch seine violette Farbe – die liturgische Farbe der Buße, Strenge, Disziplin und des Fastens. Teresa war sehr streng zu sich selbst.
Die Darstellung des Buches weist auf die Ordensregel hin, die geprägt ist von ihrer Lebensweise und Lebenshaltung. Klare Linien und Strukturen sowie viele verbindende Formen, die wie fließende Übergänge wirken, bestimmen den Gesamteindruck. Die Strukturen zeigen eine reiche Vielfalt ohne Durcheinander, was auf die Schönheit, Anmut und Souveränität dieser Frau schließen lässt.
Brücke oder Leiter kennzeichnen die Verbundenheit von Liebe und Leidenschaft, die der Heiligen innewohnten – sichtbar auch an der roten Farbe. Die Heilige lebte ihren strengen Glauben mit Fröhlichkeit.
Quelle: Kirchenführer - Katholische Pfarrkirche St. Nikolaus von der Flüe Büttelborn - 2. Auflage 2010
Hans Karl Burgeff (1928 – 2005) war vor allem als Bildhauer und Medailleur sakraler Werke bekannt. Er schuf Kirchenportale, Kruzifixe, Heiligenstatuen oder Reliefs. Am bekanntesten ist vielleicht seine Gedenktafel für Kardinal Höffner in Münster, die 1993 entstand.
Durch die Zusammenarbeit mit dem Architekten der Büttelborner Pfarrkirche, Florian Leitl, bei einem anderen Projekt, reifte in ihm der Wunsch, dass er gern selbst einmal Kirchenfenster „probieren“ wolle.
Burgeffs Vorlagen wurden von dem Glasmalermeister Fabian Schmid-Heinisch bei den Werkstätten für Glasmalerei und Mosaik Wilhelm Derix in Mettmann (Nordrhein-Westfalen) umgesetzt. Es sind die einzigen von Burgeff gestalteten Kirchenfenster und somit etwas „einmaliges“.