Weihnachten – vergeblich gefeiert seit Jahrhunderten:
Friede ist nicht geworden und wird nicht werden,
nicht für die Hirten auf dem Feld,
nicht für die unterdrückten Völker,
nicht für die zerstrittenen Familien.
Armut und Not,
Unterdrückung und Vertreibung
hat nicht beseitigt das göttliche Kind.
Mit Angst und Verzweiflung, Hass und Wut
sind weiter gefüllt die Herzen von Menschen.
Wo ist der Friedensfürst, der Allerlöser?
Wo ist er?
Ist es nicht nur ein Traum der Sehnsucht,
eine Träumerei der Menschheit,
um hinwegzukommen über tägliches Leid,
eine naive kindliche Sehnsucht
fern aller irdischen Möglichkeit?
Könnten wir streichen den Tag der Geburt Jesu
zugunsten leerer Kassen des Staates?
Lassen wir ihn stehen als
Feiertag inmitten des Winters,
bepackt mit Glühwein und Stollen,
mit Lichterketten und Geschenken,
was wird gewonnen mit diesem Fest,
was verloren?
Werde ich wirklich satt von festlichen Speisen,
tragen mich reiche Geschenke durch die Nacht?
Gilt es nicht, meine innere Armut,
meinen seelischen Hunger anzusehen, anzunehmen?
Ist nicht meine eigene Unzulänglichkeit der armselige Stall,
in dem Gott heute geboren werden will,
Mensch werden will in mir, durch mich,
damit durch mich ein Funken seiner Liebe
in die Welt kommt
und dass dann aus lauter Funken ein Feuerwerk entsteht?
Weihnachten -
nicht ein gefühlvolles Erinnerungsfest,
sondern ein Auftrag, mich und die Welt zu ändern.
Irmela Mies-Suermann, In: Pfarrbriefservice.de