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Erster oder letzter?

Immer ganz vorne mit dabei sein, oder lieber weiter hinten bleiben und beobachten? Was ist euch lieber? Pastoralreferentin Maike Jakob fragt das in ihrem Angedacht für RPR1. Und sie erinnert daran, dass die Bibel das, was im Tierreich gilt, umdreht. Was würde das für euch verändern? Wenn die Ersten zu Letzten werden?
Daumen runter
11. Sept. 2025

„Angedacht“ vom 09.09.2025 | RPR1.

Ich bin Maike Jakob von der katholischen Kirche, guten Morgen!

„Den Letzten beißen die Hunde.“ Könnte der Spruch Euer Motto sein? Also: Lieber vorne dabei, gesehen werden und ein großes Stück vom Kuchen bekommen? Oder denkt Ihr: „Um Gotteswillen, bloß nicht!“, bleibt lieber hinten und kassiert das Risiko, dass Ihr auf der Strecke bleibt.

Im Tierreich, wo der Spruch herkommt, ist klar: Wer schnell ist und vorn dabei, der überlebt. Die hinten bleiben auf der Flucht zurück und werden gefressen. Oder verhungern, weil die Beute leer ist bis sie ankommen. In der freien Wildbahn gilt das Recht des Stärkeren.

Wie ist das bei uns in der Gesellschaft? Da ist auch vorn viel los: Die Vorderen kämpfen drum, ihre Situation weiter zu verbessern. Für die hinten bleibt oft wenig übrig, manche bleiben auf der Strecke. Der christliche Leitspruch „Viele Erste werden Letzte sein und Letzte Erste“ (Mt 19,30) erzählt von einer Gemeinschaft, die anders funktioniert: Für Gott gelten andere Regeln, der sieht und wertschätzt jeden gleich.

Egal wie gut sich einer in Szene setzen kann. Könnte das ein Motto für Euch sein: „Viele Erste werden Letzte sein?“ Was würde sich damit für Euch heute verändern.