Das Bild hat es mir irgendwie angetan.
Eine gebeugte Gestalt,
Eine gebeugte Gestalt, fest eingehüllt, nur Umrisse zu erkennen.
Aufgerichtet scheint sie eine stattliche und imponierende Erscheinung gewesen zu sein. Was hat sie so gebeugt? Möglich, dass sie sich selbst verkrümmt hat. Oder wurde sie verbogen. Wie eine gerade Eisenstange. Man muss mit dem dicken Hammer nur immer wieder, wieder und wieder von schräg oben auf den letzten Teil einhauen. Dann biegt sich die Stange von selbst. Nur einfach feste drauf…irgendwann wird`s dann schon!!!
Gebeugt, nicht gebrochen. Wenn die Stange bricht ist sie kaputt. Es ist vorbei, sie kann begraben werden. Doch gebeugt macht mehr Spaß: Dann lebt sie ja noch, kriecht und scharrt sich voran…
Sie stampft an gegen einen nicht sichtbaren, kalten und harten Wind.
Sie kommt kaum voran, und hat doch schon mehr als die Hälfte des Bildweges hinter sich gelassen.
Was ist das für ein Gegenwind? Woher kommt er? Lässt er irgendwann mal nach?
Der Geist der Zeit – der Mainstream – eine unsichtbare Macht, die sonst eigentlich alles wegfegt? Windmühlen, die nicht zu besiegen sind.
Dick eingehüllt, weil die Kälte um einen herum in die Kleider und unter die Haut kriecht.
Missverständnisse – Zerwürfnisse – Zweifel – Verletzungen – Unverständnis
Instrumentalisiert – die eigene Unbeherrschtheit, Wut, Arroganz, Unfähigkeit
Was oder wer schützt sie da noch? Was sind ihre Kleider?
Es ist niemand sonst auf dem Bild. Mit sich selbst ist man oft allein.
Wenn die Gestalt weiter geht und sich ein nächstes Bild öffnet…
Was wäre wohl, wenn die Gestalt den Mantel aufreißt und die Arme ausbreitet und sich aufrichtet. Würde dieser Wind / Sturm ihn nicht packen und ihn wegtragen wie einen Drachen in die Lüfte. Ihn irgendwo hintreiben und hinsetzen. Oder würde der Sturm ihn gegen eine Felswand schmettern und zerschellen lassen?
Wenn man nur wüsste, dass es ein guter Wind wäre. Ein Sturm des Geistes. Dann könnte man es wagen…