Büttelborn:
Im Rahmen der diesjährigen Wanderfriedenskerzenaktion feierten am vergangenen Sonntagnachmittag (22. September), evangelische und katholische Christen in Büttelborn einen ökumenischen Friedensgottesdienst. Eingeladen hatten die Evangelische Kirchengemeinde Büttelborn, die Katholische Pfarrgemeinde St. Nikolaus von der Flüe, die Katholische Pfarrgruppe Groß-Gerau / Büttelborn und die Pax-Christi-Gruppe Südhessen.
Das Motto der Aktion im Jahr 2024 lautet: „Vergessene Kriege. Menschen des Friedens“. Unter diesem Leitwort stand auch der Gottesdienst, der im evangelischen Gemeindehaus von Pfarrerin Beate Schwenk eröffnet wurde. Gemeinsam wurde gebetet und Lieder gesungen, in deren Mittelpunkt der Friede stand.
Im Anschluss wurde die Wanderfriedenskerze von den Konfirmandinnen und Konfirmanden durch die Straßen von Büttelborn getragen. Dabei führte der Weg die Teilnehmenden über den Friedhof, den Rathausplatz, sowie die Mainzer-, Schul- und Dornheimer Straße bis zur katholischen Pfarrkirche St. Nikolaus von der Flüe.
In seiner Ansprache nannte Paul-Heinz Steffgen (Pax-Christ-Gruppe Südhessen) die Zahl der aktuellen Kriege, die es zurzeit auf unserer Erde gibt: 21 sind es, laut Angaben der UNO. Danach berichtete Sissih-Florence Hofmann über den Krieg in ihrer Heimat West Kamerun und wie ihr Verein „Schenk ein Lächeln“ dort hilft. Annemarie Melcher zeigte einige, während ihrer letzten Reise durch Israel und das Westjordanland entstandene Bilder. Sie zeigten einen Konflikt zwischen einer arabischen Familie und einem israelischen Siedler, der das Land der Familien besetzen wollte.
Mit dem Friedensgruß und einem Segensgebt endete der Friedensgottesdienst. Im Anschluss waren die Anwesenden noch zu Begegnung und Austausch in das katholische Pfarrzentrum eingeladen.
Unter dem Eindruck der Anschläge vom 11. September 2001 in New York gründeten verschiedene christliche Gruppen, Gemeinden und Kirchen das Ökumenische Friedenskonveniat Rhein-Main, um über Konfessionsgrenzen hinweg gemeinsam zu beten und Friedensarbeit zu gestalten. Daraus ist 2002 die Aktion Wanderfriedenskerze entstanden: Besonders gestaltete Kerzen „wandern“ seitdem in jedem Herbst durch die Rhein-Main-Region und brennen als „Licht des Friedens“ bei ökumenischen und konfessionsübergreifenden Friedensgebeten, Gottesdiensten und vielen anderen Veranstaltungen.
Immer am 1. September – dem Beginn des Zweiten Weltkrieges – startet die Aktion Wanderfriedenskerze mit einem gemeinsamen Gottesdienst zur Erinnerung an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Von dort aus gehen die Friedenskerzen auf ihre Reise durch etwa 70 bis 80 Gemeinden, Schulen und christliche Einrichtungen in der Rhein-Main-Region.
Um Buß- und Bettag, endet die Aktion mit einem gemeinsamen Abschlussgottesdienst oder dezentralen Abschlüssen. Im Anschluss werden die Friedenskerzen als verbindende Symbole für Frieden und Versöhnung an Partnerkirchen und -organisationen insbesondere in Krisen- und Konfliktgebieten in aller Welt weitergereicht.
Die Kerze, die am 22. September in Büttelborn unterwegs war und am Vormittag in der Pfarrgemeinde St. Jakobus der Ältere in Nauheim brannte, wurde vom Ökumene Ausschuss der Kirchengemeinden Raunheims angefertigt. Sie zeigt unter anderem, die Porträts von Menschen, die für den Frieden weltweit eingetreten sind.