Leeheim wurde urkundlich zum ersten Mal im Jahr 766 in den Regesten des Klosters Lorsch erwähnt, als ein gewisser Dodo alle seine Grundstücke in der Villa Leeheim dem zwei Jahre zuvor gegründeten Kloster Lorsch schenkte.
Die Entwicklung des Dorfes wurde im Mittelalter besonders durch das Mönchsgut des Mainzer St. Albansstiftes und die um Leeheim herum liegenden anderen Mönchsgüter geprägt. Das Mönchsgut des Albansstiftes lag direkt neben der Leheimer Kirche, Teile des Hofes, es ist die heutige Hofreite von Georg Wald in der Kirchstraße 5, sind noch erhalten.
Die 1184 erstmals erwähnte Leeheimer Kirche hatte den hl. Alban zum Patron. 1341 wird die Kirche durch den Mainzer Erzbischof Heinrich III. von Virneburg dem Mainzer Albansstift zugewiesen.
Im Jahr 1536 wurde auf Befehl des hessischen Landgrafen auch in Leeheim die Reformation eingeführt und der katholische Gottesdienst durch den evangelischen ersetzt.
In der Folgezeit lebten nur vereinzelt Katholiken in Leeheim. Die im 17. Jahrhundert baufällig gewordene Kirche wurde abgerissen und der Neubau, die noch heute erhaltene (evangelische) Kirche, im Jahr 1620 geweiht. Die enge geschichtliche Verbindung zu St. Alban und dem Mainzer Albansstift fand ihren Niederschlag im Altar und einem der Fenster, die den hl. Alban zeigen.
Bis zum Zweiten Weltkrieg blieb die Anzahl der Leeheimer Katholiken gering. Durch den Zuzug der Heimatvertrieben nach Kriegsende aber, stieg die Zahl der Katholiken, die seelsorglich von Geinsheim betreut wurden, auf über 400 Gläubige an. Dies ließ den Wunsch nach einer katholischen Kirche in Leeheim laut werden. Nachdem man zuerst die Geinsheimer Pfarrkirche gebaut hatte, widmete sich die noch junge Pfarrgemeinde Geinsheim-Leeheim dem Kirchenbau in Leeheim. Zuerst sparte man jahrelang Geld an und verhandelte mit vielen Institutionen wegen finanzieller Unterstützung, dann konnte man zu Beginn der 80er Jahre mit der Umsetzung des Bauplanes beginnen.
Am 01.07.1984 war es dann endlich soweit. Der Mainzer Generalvikar, Prälat Martin Luley, konnte im Auftrag von Bischof Karl Lehmann den Grundstein zur Albanskirche legen.
Nach etwas über einjähriger Bauzeit war der Bau vollendet und konnte am 31.08.1985 von Weihbischof Wolfgang Rolly aus Mainz konsekriert werden.
Ein Artikel in der Heimatzeitung vom 03.09.1985 berichtet:
"Lange haben Leeheims Katholiken auf ihre eigene Kirche gewartet. Am Samstag war es soweit. Die St-Alban-Kirche im Kammerhofweg konnte eingeweiht werden.
Im Juni 1967 wurde in der Gemeinde von Geinsheim und Leeheim zum erstenmal für die Kirche gesammelt, 350,- Mark betrug damals die Kollekte, wie Pfr. Ulrich Grunvald in seiner Begrüßungsrede sagte. Im Frühjahr letzten Jahres wurde mit dem Bau des Gotteshauses begonnen, das der Architekt Bernhard Schlitz geplant hatte.
15 Firmen waren an dem 530 000 Mark teuren Projekt beteiligt. Zur Finanzierung steuerten die Diözese 400 000,- Mark, der Bonifatiusverein 250 000,- Mark und die Kirchengemeinde 283 000,- Mark bei. Pfr. Grunwald ging auch auf die Entwicklung der katholischen Gemeinde in Leeheim ein die nach dem Krieg nur 15 Personen zählte, jedoch durch die vielen Flüchtlinge schnell auf 400 anwuchs. Zur Zeit gehören der Gemeinde 510 Personen an.
Der Name St. Alban erklärt sich aus der Geschichte Leeheims. Im Mittelalter gehörte die Gemeinde zum Kloster St. Alban in Mainz, das nach einem Heiligen benannt ist, der im 5. Jahrhundert als Märtyrer starb. Noch beute ist auf dem Fenster der evangelischen Kirche in Leeheim dieser Heilige zu sehen. Bis zur Reformation war auch die Leeheimer Kirche nach ihm benannt.
Ulrich Grunwald begrüßte vor dem Tor alle Gäste, besonders den Weihbischof Wolfgang Rolly aus Mainz, den ehemaligen Beigeordneten der Gemeinde Riedstadt, Heinrich Bonn, den Landtagsabgeordneten Georg Sturmowski, den Pfarrer der evangelischen Gemeinde Leeheim, Kurt Weigel, und viele katholische und evangelische Pfarrer der Nachbargemeinden.
Anschließend wurde das Tor geöffnet und Weihbischof Rolly klopfte dreimal an die Pforte und schlug über der Stufe ein Kreuz. Dann wurde die Tür geöffnet, und unter den Klängen des katholischen Kirchenchores Goddelau unter Leitung von Dr. Wolfram Rixner, zogen die Geistlichen in die neue Kirche ein, gefolgt von den etwa 200 Gläubigen. Drinnen folgten die sakralen Handlungen, das Wasser wurde gesegnet, die Gemeinde, die Kirche, der Altar und der Ambo (Lesepult) besprengt. Die Reliquien, die vom hl. Pius dem Ersten stammen, wurden in der Mensa des Altars beigesetzt, stellvertretend für alle, die als Jünger Jesu gelebt haben und gestorben sind.
Der Altar und die Kirchenwände wurden mit Chrisam gesalbt und dann beräuchert. Dies war schon vor dem Christentum ein Sinnbild für das Gebet, das zum Himmel emporsteigt. Brot und Wein wurden geweiht, die Heilige Kommunion ausgeteilt, und anschließend das Allerheiligste (Brot) zum Tabernakel übertragen.
Thema der Predigt, die Diakon Günter Seemann sprach, war die Geschichte von Zachäus, dem Zöllner. Zwischen den sakralen Handlungen sangen die Gemeinde und der Chor verschiedene Lieder.
Am Schluss der Zeremonie dankte Kurt Weigel für echte ökumenische Zusammenarbeit in den vielen Jahren, in denen Leeheims Katholiken im evangelischen Gemeindezentrum ihre Gottesdienste feierten.
Heinrich Petri überbrachte die Glückwünsche von Gemeindevorstand und Gemeindevertretung. Grußworte sprachen Dekan Karlheinz Beichert, Pfarrgemeinderatsvorsitzender Franz Stingl von der Gemeinde Astheim-Trebur, Albin Trunk vom Pfarrverband Gernsheim und Siegfried Kapelar vom Pfarrverband Groß-Gerau.“
Der im 4. Jahrhundert in Italien geborene Hl. Alban von Mainz war Priester, Missionar und Märtyrer. Seine Lebensdaten sind sehr unsicher, aber seine Existenz wird allgemein nicht bezweifelt.
Durch Rabanus Maurus ist in dessen Martyrologium überliefert, Alban sei zur Zeit des Kaisers Theodosius I. von Ambrosius zusammen mit seinen beiden Begleitern Theonestus und Ursus zur Mission nach Gallien ausgesandt worden. In Mainz wäre durch sie der abgesetzte Bischof Aureus wieder eingesetzt worden, der jedoch wenig später bei einem Angriff der Vandalen auf die Stadt im Jahre 406 erschlagen worden sei.
Während des gleichen Angriffs sei Alban beim Gebet überrascht, ergriffen und enthauptet worden. Der Legende nach habe er seinen abgeschlagenen Kopf an die Stelle gebracht, an der er beigesetzt werden wollte.
Bei Ausgrabungen im Süden der Stadt Mainz fand man auf einem Friedhof aus spätrömischer Zeit ein Grab, dass man ihm zuordnet.
Als Schutzpatron der Stadt Mainz erfährt er dort und in Ober- und Niederbayern die größte Verehrung. Sein Feiertag ist der 21. Juni. Wegen der Art seines Todes trägt Alban in Darstellungen ein Schwert und sein eigenes Haupt als Attribute in der Hand.