Arbeitnehmer- und Betriebsseelsorger können nach Ansicht des Erzbischofs von Freiburg mit ihrem offenen Ohr weiterhelfen: Die Zeit, die sie einem anderen schenken, könne dann „zum Hoffnungsanker werden“: „Ein offenes Gespräch kann helfen, die Angst zu mildern oder gar auszuschalten.“
Erzbischof Burger sagte weiter: „Jesus will uns Mut machen, zu vertrauen, sich anderen Menschen und Gott anzuvertrauen. Auch wenn es in unserem Leben noch so stürmt. Auch wenn wir glauben, dass jetzt alles untergeht. Auch wenn wir drohen, in Angst und Panik zu geraten. Auch dann sollen wir das Vertrauen nicht wegwerfen. Denn Jesus ist mit im Boot.“ Das zeige das Evangelium vom Sturm auf dem See Genezareth. Burger ergänzte: „Wir brauchen uns nicht zu schämen, wenn der Sturm uns schreckt, wenn Zweifel am Glauben an die Gegenwart Gottes nagen.“ Gerade dann brauche es Weggefährten und Gesprächspartner, auf die man sich verlassen könne. „Es braucht Menschen, durch die die Liebe Gottes aufleuchtet und die Hoffnung, die er uns schenkt. Darin sehe ich die eine wichtige und zentrale Aufgabe der Arbeitnehmer- und Betriebsseelsorge.“ So bringen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Arbeitnehmer- und Betriebsseelsorge nach den Worten von Burger die Kirche mitten in die Arbeitswelt „und zugleich tragen sie die Arbeitswelt in die Kirche, die Fragen, Sorgen und Anliegen tragen sie hinein in unsere Gemeinschaft“.
Mehr als 60 Seelsorger aus dem gesamten Bundesgebiet haben vom 7. bis 9. Juni bei der Tagung „Arbeit 4.0 – Chancen und Risiken der Digitalisierung der Arbeit“ auf der Halbinsel Reichenau über die Digitalisierung von Arbeitsplätzen und die Rolle des Menschen in neuen Produktionsprozessen beraten. Gemeinsam mit Betriebsräten und Gewerkschaftsvertretern haben sie sich die Frage gestellt: „Wie können wir Betriebs- und Personalräte in dieser neuen Arbeitswelt unterstützen?“
Robert Eberle / Erzbistum FreiburgKonstanz / Reichenau / Freiburg (pef). (lmp)