Männer-Räume in der Gemeinde

In St.Walburga in Groß Gerau trifft sich die Männergruppe „Walburger“ regelmäßig und hilft in der Gemeinde mit

Tischkicker als „Lockerungsübung“ vor dem Gottesdienst: Im Jugendraum von St.Walburga spielen auch Männer zwischen 46 und 74 Jahren Tischkicker. Von links: Jochen Müller, Gerhard Himmelsbach, Sven Seiler, Burkhard Wolf, Wolfgang Heil und Petru Antoci.| Foto: Sara Mierzwa (c) Kirchenzeitung Glaube und Leben
Tischkicker als „Lockerungsübung“ vor dem Gottesdienst: Im Jugendraum von St.Walburga spielen auch Männer zwischen 46 und 74 Jahren Tischkicker. Von links: Jochen Müller, Gerhard Himmelsbach, Sven Seiler, Burkhard Wolf, Wolfgang Heil und Petru Antoci.| Foto: Sara Mierzwa
Datum:
Mi. 1. März 2017
Von:
Kirchenzeitung "Glaube und Leben"
Ehrenamtliches Engagement ist in vielen Gemeinden Frauensache. In St.Walburga in Groß Gerau ist das anders. Die Männergruppe „Walburger“ trifft sich regelmäßig und hilft in der Gemeinde mit. Beim Männerstammtisch spielen sie Tischkicker und planen Aktionen.

Was darf an keinem Stammtischabend fehlen?

Petru Antoci: Ein ernst gemeintes „Wie geht’s?“ und Geselligkeit.

Gerhard Himmelsbach: Offenheit.

Sven Seiler: Ich muss mich nicht verstellen, sondern kann meine Meinung frei sagen.

Wolfgang Heil: Wir planen die nächsten Aktionen und trinken gemeinsam Bier. In der Fastenzeit ist es alkoholfrei.

Warum treffen Sie sich regelmäßig als Männer-Gruppe in der Gemeinde?

Himmelsbach: Wir haben uns alle 2004 beim Vater-Kind-Zelten kennengelernt und sofort gut verstanden.

Seiler: Dann kamen immer mehr gemeinsame Aktionen: Wir unternehmen Radtouren und Wanderungen. Und wir haben angefangen, uns an unseren Geburtsorten zu besuchen. Dafür sind wir zum Beispiel nach Rumänien und
Frankreich in den Urlaub gefahren.

Burkhard Wolf: Als 2006 die Tischfußball-Weltmeisterschaft war, haben wir auch Turniere in unserer Gemeinde organisiert und zwei Tischkicker gekauft. Seitdem gibt es sechs Tischkicker-Turniere im Jahr. Da kommen Gemeindemitglieder und Bekannte, Freunde und Familie.

Antoci: Das Vater-Kind-Zelten organisieren wir bis heute, auch wenn unsere Kinder schon fast erwachsen sind und nicht mehr alle mitfahren.
Welche Erfahrungen können Kinder mit Vätern beim Zelten machen?

Heil: Die Kinder können frei am Bach spielen und müssen sich drei Tage nicht waschen.

Seiler: Sie dürfen unter Aufsicht auch mit großen Messern in der Küche helfen.

Himmelsbach: Wir sitzen gemeinsam am Lagerfeuer und singen Lieder. Dreck, Bakterien und kleinere Verletzungen sehen wir lockerer.

Burkhard Wolf: Die Kinder dürfen bei uns auch mit einem Geschirrtuch Ketchup-Flecken abwischen.

Wie bringen Sie sich ehrenamtlich ins Gemeindeleben ein?

Wolf: Wir haben Spieleabende mit Flüchtlingen organisiert und eine Feuerstelle für die Pfarrgemeinde gebaut.

Himmelsbach: Und wir haben dem Pfarrer auch schon beim Umzug geholfen.

Seiler: Wir helfen beim Aufbau des Weihnachtsbasars, des Pfargemeindefestes und organisieren dort jedes Jahr einen Weinstand, den wir selbst gebaut haben.

Heil: Viele von uns waren früher Messdiener, und einmal im Jahr ministrieren wir immer noch im Gottesdienst. Das ist für die Kinder immer sehr lustig.

Welche Pläne haben Sie für die Zukunft der Gruppe?

Antoci: Wir würden gerne die Organisation des Vater-Kind-Zeltens an jüngere Väter abgeben.

Wolf: Wir wollen mit der italienischen Gemeinde eine „italienische Nacht“ organisieren.

Heil: Vielleicht werden wir in Zukunft auch den Pfarrgemeindebrief falten. Das machen jetzt die älteren Herren in der Gemeinde. Je nachdem, wie lange wir noch fit genug für Tischfußball, Regale aufbauen und Wanderungen sind.

Interview: Sara Mierzwa

Das ganze Interview mit weiteren Hintergründen lesen Sie in der Print-Ausgabe von "Glaube und Leben" vom 5. März 2017.

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