Viel Interesse am „Alten Dom“

Johannis-Kirche in Mainz (c) Nicole Weisheit-Zenz
Johannis-Kirche in Mainz
Datum:
Do. 11. Jan. 2018
Von:
Kirchenzeitung "Glaube und Leben"
Die archäologischen Grabungen in der evangelischen Johannis-Kirche in Mainz sind weitgehend beendet. 2018 sollen dort wieder Gottesdienste stattfinden. Nun präsentieren die Forscher im „Alten Dom“ einen einzigartigen Fund.

Sie gilt als kostbarer Schatz, wegen der Einblicke in die Geschichte, die hier greifbar wird, im wahrsten Sinne: St. Johannis in der Mainzer Innenstadt, seit dem 19. Jahrhundert ein evangelisches Gotteshaus, war einst die Bischofskirche in Mainz, der „Alte Dom“.Fast vier Jahre lang gruben Archäologen in der Kirche. Viele Erkenntnisse gewannen Dr. Guido Faccani und sein Team zur wechselvollen Baugeschichte. Seit 2016 ist Faccani wissenschaftlicher Forschungsleiter der Grabungen und Untersuchungen in der Kirche, bei denen mehr als drei Meter tiefe Schichten, bis hin zu früheren Fußbodenniveaus, abgetragen wurden.

Fußbodenheizung aus Frühmittelalter entdeckt

Mit Ende des Jahres 2017 gelten die archäologischen Grabungen als abgeschlossen. Ein zahlenmäßig deutlich reduziertes Archäologenteam soll nur noch an einigen Punkten in der Kirche und im Außenbereich weitere kleinere Grabungen vornehmen. Die Forscher hatten mit ihrer Arbeit zweifelsfrei nachgewiesen, dass es sich bei der Johanniskirche um den Vorgängerbau des benachbarten Mainzer Doms handelt. Mit Abschluss ihrer Arbeiten präsentieren die Wissenschaftler einen einzigartigen Fund, für sie ein weiterer Beleg für die
enorme einstige Bedeutung der Kirche: eine 1300 Jahre alte Fußbodenheizung. Neben Teilen von gotischen Fliesen wurde ein strahlenförmiges Kanalsystem freigelegt. Vermutlich stammt es aus dem frühen Mittelalter und diente als Heizung.

100 000 Euro Spende von katholischer Seite

Ob Grabbeigaben, Elemente der Architektur, Liturgie oder Dinge des alltäglichen Lebens: Sehr groß ist die Bandbreite der mehr als 400 000 Funde, sogar aus der Steinzeit. Katalogisiert und eingelagert wurden sie bereits, von winzigen Spielwürfeln bis hin zu zentnerschweren Steinen, künftig sollen sie näher dokumentiert und wenn möglich später ausgestellt werden. Das Interesse an den Grabungen und deren Ergebnissen ist groß, wie schon Besucherströme zum Tag des offenen Denkmals im September zeigten.

Von Nicole Weisheit-Zenz

Den ganzen Beitrag mit weiteren Hintergründen lesen Sie in der Print-Ausgabe von "Glaube und Leben" vom 14. Januar 2018

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