Hallo, ich bin Michael Tomaszewski, katholischer Pfarrer in Mainz.
Habt ihr schon einen Osterspaziergang gemacht? Euch dabei vielleicht mit jemand unterhalten, was so in letzter Zeit in eurem Leben passiert ist?
Genau davon erzählt die Bibel. In Jerusalem geht es bei den Jüngern drunter und drüber. Jesus ist tot und jetzt soll er auferstanden sein? Zwei Jünger haben sich erstmal abgesetzt von der Verwirrung und gehen Spazieren. Sie gehen in das Dorf Emmaus. Die beiden Jünger sprechen auf ihrem Weg alles an, was passiert ist, wie es ihnen damit geht.
Da kommt Jesus hinzu und geht mit den beiden mit, aber sie erkennen ihren Freund nicht. Jesus will wissen, um was es genau geht; er hat Interesse an den Jüngern und ihrer Geschichte.
Als sie in das Dorf kommen, teilt Jesus Brot mit ihnen. Da gehen ihnen die Augen auf, sie erkennen Jesus! Jetzt haben sie eine neue Perspektive bekommen. Wie eine Blindenheilung. Erst später haben sie begriffen, dass in dem Fremden, der mit ihnen mitgegangen ist, Christus selbst ihnen ganz nahe ist.
Ich gehe mal davon aus, den meisten von uns ist Jesus Christus als leibhaftige Person, noch nicht begegnet. Auch wenn sich das viele vielleicht wünschen würden: Mal mit dem echten Jesus sprechen! Aber wir begegnen immer wieder Menschen, die uns begleiten. Freunde, Familie oder Fremde.
Genau dort, im Nächsten, können wir Christus begegnen, dort, wo wir den anderen ernst nehmen, wo wir auf das aufmerksam hören, was der andere mir sagt. Nicht nur, wenn wir über den Glauben reden. Sondern auch bei anderen Themen, die dem wichtig sind, der mich ein Stück auf meinem Lebensweg begleitet.
Vielleicht auch beim Osterspaziergang?
Frohe Ostern!
Pfarrer Michael Tomaszewski, katholische Kirche für Antenne Mainz