Dankbar sein für alles, was wir im Leben ernten!

Dankbar sein für alles, was wir im Leben ernten!

16. Okt. 2022

Die Herbstferien waren früher dafür da, dass die Kinder und Jugendlichen bei der Kartoffelernte helfen konnten und nicht parallel die Schulbank gerückt haben. Ein anstrengender Job war das und trotzdem waren alle froh, wenn die Ernte gut gewesen ist. Der Monat Oktober ist ein Monat, in dem es viel um Ernte, aber auch um Dankbarkeit geht, sagt Pfarrer Michael Tomaszewski in seinem Radioimpuls für Antenne Mainz. Wofür seid ihr dankbar? Wo habt ihr eine gute "Ernte" gehabt? Was ist euch gelungen?

„Kirche“ vom 16.10.2022 // ANTENNE MAINZ

Hallo, ich bin Michael Tomaszewski, katholischer Pfarrer in Mainz.

An diesem Wochenende starten die Herbstferien, zumindest in Rheinland-Pfalz.

Meine Oma hat die Herbstferien immer „Kartoffelferien“ genannt. Denn zu ihrer Schulzeit haben die Kinder im Herbst für die Kartoffelernte frei bekommen, damit sie viele Stunden auf dem Feld mithelfen konnten. Es war ein Knochenjob. Aber abends saßen sie dann zufrieden um das Kartoffelfeuer zusammen und haben sich über die Ernte gefreut. Die Ernte hat nicht nur ihre Familie satt gemacht, sondern viele andere auch.

Heute läuft die Kartoffelernte bei uns anders ab. Große Erntemaschinen erledigen das. Und mir begegnen die Kartoffeln erst im Supermarkt – und heute nutzen die meisten Kinder und Jugendlichen ihre Herbstferien anders.

Trotzdem geht es im Monat Oktober oft ums Thema Ernte. Anfang Oktober gab es die traditionellen Erntedankgottesdienste. Dabei geht es um einen Dank für unsere Lebensmittel. Aber wir können auch ganz persönlich schauen, wo wir etwas ernten konnten. Wo sind Dinge aufgegangen, die wir ausgesät haben und wo auch nicht?

Da dabei geht es nicht um Pflanzensamen, sondern zum Beispiel um Beziehungen zu anderen Menschen. Wo ist vielleicht etwas neu entstanden oder gewachsen, ohne dass wir es vermutet hätten? Wie zufällig?

Vielleicht habt ihr Lust, euch abends ein paar Minuten Zeit zu nehmen: Dann könnt ihr überlegen oder sogar aufschreiben. Welche Ernte habe ich heute eingebracht? Was ist mir gelungen? Wofür bin ich dankbar?

 

Pfarrer Michael Tomaszewski, katholische Kirche für Antenne Mainz.