Das Kreuz: Ein Zeichen der Verwandlung

Das Kreuz: Ein Zeichen der Verwandlung

15. Apr. 2022

Am Karfreitag bekommen die Nachrichten und Bilder aus der Ukraine, aus dem Jemen, Afghanistan oder Somalia noch einmal eine neue Dimension, sagt Pastoralreferent Tobias Sattler in seinem Radioimpuls für Antenne Mainz. Christinnen und Christen erinnern am Karfreitag an den Tod von Jesus am Kreuz. Ein Bild, das abschreckt. Genauso wie die Bilder von Leid und Tod, die gerade um die Welt gehen. Es bliebt die Frage "Warum"? Das Kreuz des Karfreitags ist dabei ein Zeichen dafür, dass nicht alles bleibt wie es ist; dass es eine Verwandlung geben kann. So wie Jesus auch nicht im Tod geblieben ist, sondern auferstanden ist.

Hallo, ich bin Tobias Sattler von der Katholischen Kirche.

Karfreitag. Heute bekommen für mich die Nachrichten und Bilder aus der Ukraine, aus dem Jemen, Afghanistan oder Somalia noch einmal eine neue Dimension.

Christinnen und Christen erinnern daran, wie Jesus als Sohn Gottes leidet und qualvoll am Kreuz stirbt; ein Bild, das abschreckt. Genauso wie auch die Bilder von Leid und Tod, die gerade um die Welt gehen. In beiden Fällen bleibt uns oft nur die Frage „Warum“.

„Solidarität“ ist derzeit eines der meist verwendeten Worte. „Solidus“ bedeutet fest. Wir stehen fest zusammen, Seite an Seite. Dein Schicksal betrifft auch mich. Viele Menschen leben diese Solidarität auf beeindruckende Weise: mit Aktionen, Zeichen, durch Spenden, mit Fürsorge und Mitmenschlichkeit.

Kardinal Karl Lehmann schrieb einmal: „Der Karfreitag zeigt uns nun, dass Gott selbst das Leid nicht einfach ignoriert, sondern dass Gott in Jesus Christus mitten im Leiden ist.“ In Jesus zeigt sich Gottes Mitmenschlichkeit, seine Solidarität, seine Liebe zu uns, besonders zu allen Leidenden, Verwundeten, zu den über 80 Millionen Menschen auf der Flucht.

In den Gottesdiensten heute bringen Christinnen und Christen auf der ganzen Welt alles Leid und auch die eigenen Sorgen besonders ins Gebet. „Komm zum Kreuz mit deinen Sorgen, müde Pilgerin, aus der Nacht hebt sich der Morgen, flutet Sinn“, so heißt es in einem Text von Diethard Zils.

Das Kreuz ist für mich das Zeichen dafür, dass nicht alles bleibt wie es ist; dass es eine Verwandlung geben kann. So wie Jesus auch nicht im Tod geblieben ist, sondern auferstanden ist. Dass Gott fest an unserer Seite steht und an der aller Leidenden – das ist die Botschaft des Karfreitags heute.

 

Tobias Sattler, Katholische Kirche für Antenne Mainz.