Die Lebensfreude erhalten

Die Lebensfreude erhalten

17. Dez. 2023

Ein neues Buch hat Gemeindereferentin Helena Gilbert sehr inspiriert. Es heißt: "Wie man den Staub von der Hoffnung putzt". Viele gute Anregungen, Erfahrungen und Gedanken sind darin enthalten, wie wir das Kirchenjahr neu entdecken können. Und sie fragt sich, wie auch wir bei uns "entstauben" können, um Platz zu machen für die Hoffnung und das Glück und wie wir unsere Lebensfreude erhalten. Sie wird fündig bei Thomas von Aquin und stellt in ihrem Impuls für Antenne Mainz sechs konkrete Tipps vor.

ANTENNE MAINZ 17.12.23 „Kirche“ | Text zum Audio von Helena Gilbert

Hallo, ich bin Helena Gilbert, von der katholischen Kirche

„Wie man den Staub von der Hoffnung putzt“, so lautet der Titel eines ganz wunderbaren Buches. Geschrieben hat es eine evangelische Pfarrerin. Sie beschreibt in ihrem Buch Erfahrungen und Gedanken, die sie mit den verschiedenen Festen im Kirchenjahr gesammelt hat.

An einer Stelle, mitten im Buch, fällt der Satz: „Weil so viel Staub auf deiner Hoffnung liegt“. Ja, ich glaube, bei einigen von uns liegt er so ziemlich drauf. Auf unsere Hoffnung. Der Staub. Wegpusten müsste man ihn einfach und wieder Platz machen für die guten Dinge: Die Hoffnung, die Freude, die Zuversicht, das Glück.

Und dazu passen für mich auch die Gedanken von Thomas von Aquin, Philosoph und Theologe. Er nennt sechs Stichworte, die wichtig sind, um die Lebensfreue zu erhalten.

Erstens: Genießen können: Warum sollten wir das Leben nicht genießen. Mit alle seinen Schönheiten. Weiter spricht er vom Schlafen: Eventuell ist es zu einem Luxusgut geworden, ein tiefer fester Schlaf. An dritter Stelle führt er das Schwimmen an. Hier erleben wir die Schwerkraft und können uns getragen wissen. Ich schwimme nicht so gerne. Aber das Meer und seine Weite, das mag ich sehr.

Und dann spricht er über das Weinen können: Augen, die geweint haben, durch die schaut man vielleicht anders. An fünfter Stelle führt er Freundschaften auf. Ich hoffe und wünsche und allen, dass wir den Wert einer guten Freundschaft erleben dürfen. Mein Leben bereichert es sehr.

Und zum Schluss spricht er vom Gebet, als sechsten Punkt. Wenn wir beten, dann kann ich dies in dem Bewusst sein tun, dass ich nicht alles in meinem Leben selbst in der Hand haben muss. Mache Dinge kann ich auch einfach abgeben und das freimachen.

Sechs Stichworte: Genießen, schlafen, schwimmen, weinen, Freundschaften und das Gebet. Anscheinend keine großen Dinge, die uns dabei helfen können unseren Staub von der Hoffnung zu putzen und noch mal neu an der Lebensfreude festzuhalten.

Gerade an Weihnachten, das mit seiner Hoffnung vor der Tür steht.

 

Helena Gilbert, katholische Kirche für Antenne Mainz.