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Ein Kryptoporträt im Mainzer Dommuseum

Carpe Diem Albrecht Maria
12. Sept. 2025

Das Mainzer Dommuseum zeigt in einer neuen Ausstellung ein Kryptoporträt von Kardinal Albrecht von Brandenburg. Ein Bildnis mit einem verschlüsselten, tieferen Sinn, betont Pastoralreferentin Andrea Emmel in ihrem Carpe-Diem für Klassik-Radio.

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Portrait des Kardinal Albrecht von Brandenburg

An diesem Bischofsporträt fallen zunächst die überaus prächtig gestalteten Gewänder und Schmuckstücke des Bischofs auf. Es handelt sich um ein Rollenporträt des Kardinal Albrecht von Brandenburg, dem bedeutendsten Mainzer Erzbischof des 16. Jahrhunderts. Er ließ sich von seinem Hofmaler, dem Cranach-Schüler Simon Franck, in Gestalt des Mainzer Dompatrons, des hl. Martin, porträtieren. Eine zweite, ebenfalls von Franck gemalte Tafel, die sich heute im Aschaffenburger Stiftsmuseum befindet, zeigt das gleiche Sujet. Beiden Bildern ist die detailgenaue Schilderung der kostbaren Pontifikalgewänder und Amtsinsignien gemein. Die großzügige Spende von sechs Goldmünzen, die der Kardinal in die Schale des Bettlers legt, sollte seine Tugendhaftigkeit bezeugen.

Simon Franck, 1543
Öl/Lindenholz
H. 68 cm; B. 56,5 cm
Inv.-Nr. M 06065