Hallo, ich bin Sven Herget von der katholischen Kirche.
Zurzeit sind wieder viele kleine Könige unterwegs. Kinder verkleidet als die Heiligen Drei Könige. Immer mit dabei: ein goldener Stern. Deshalb heißen sie auch Sternsinger.
Bei ihrem Besuch schreiben den Segen über die Türen: C, M, B. Das ist Latein und steht für „Christus Mansionem Benedicat“, also „Christus segne dieses Haus“.
Klingt so ein bisschen wie eine Versicherung. Ein Jahr unter Gottes Schutz. Hervorragend, dann kann ja jetzt nix mehr schiefgehen.
Aber so einfach ist es nicht. Segen bringen, Segen sein – das ist das Leitmotto der Sternsinger. Und es ist eigentlich auch, wie der Segen über der Tür zu verstehen ist. Er sagt: Gott begleitet uns durchs neue Jahr, in den Höhen und Tiefen des Lebens. Er möchte aber auch, dass wir so handeln, dass wir zum Segen für die Menschen um uns herum werden.
Zum Beispiel, sich ehrenamtlich engagieren im Verein, in Tierschutz oder Umweltschutz oder in der Gemeinde vor Ort. Mich eben für andere einsetze und sie unterstütze. Und umgekehrt können wir alle ja auch zum Fluch werden: Wenn wir unsere schlechte Laune an anderen auslassen; oder im Job nur auf den eigenen Vorteil schauen, andere ausbremsen oder hintergehen, oder wenn uns die Schöpfung, also die Natur, total egal ist.
Segen bringen, Segen sein. Der Segenspruch über der Haustür, der mich ein Jahr lang begleitet, den ich ständig sehe, soll mich genau daran erinnern: Du kannst ein Segen sein!
Und ihr könnt das auch.
Sven Herget, katholische Kirche, für Antenne Mainz.