Guten Morgen, ich bin Hans-Peter Weindorf, Pfarrer in Mainz.
„Hurra, ich bin negativ! Endlich!“ So, oder ähnlich, werden manche in diesen Tagen ausrufen, wenn sie eine ungewollte Corona-Quarantäne hinter sich haben und endlich freigetestet sind, also wenn der erste offizielle Corona-Test bescheinigt: „Es kann kein Covid-19-Virus mehr nachgewiesen werden!“
„Hurra, ich bin negativ!“ Was sonst eher merkwürdig klingt, klingt jetzt erleichternd. Dabei sehnen wir uns in diesen Wochen so sehr nach positiven Meldungen. Der unsägliche Krieg in der Ukraine mit seinen schlimmen Folgen, die weltweit zu spüren sind, die drohende Hungerkatastrophe in Afrika, die hohen Energie- und steigenden Lebensmittelpreise, die andauernde Trockenheit, die nicht nur unserer Natur zu schaffen macht, und, und, und.
Ja, die Schlagzeilen in diesen Tagen werden eher von schlechten und schlimmen Nachrichten bestimmt. Sie wirken wie eine lange, nicht enden wollende Wanderung durch die Wüste. Dabei brauchen wir gerade in diesen Zeiten, die uns bedrücken und wie eine schwere Last auf unserer Seele liegen, kleine Oasen der Freude und Hoffnung.
Das kann ein leckeres Eis sein, das wir uns gönnen, oder ein Abendspaziergang im Wald, ein gutes Gespräch mit Freundinnen und Freunden oder ein Konzert, das uns auf andere Gedanken bringt. Vielleicht entlockt uns das den Ruf „Hurra, ich bin positiv! Mein innerer Tank ist wieder aufgeladen. Ich kann mich neu gestärkt meinen Aufgaben widmen.“
Solche Erfahrungen, die uns aufbauen und neue Energie schenken, wünsche ich uns allen. Bleiben Sie positiv gestimmt und „Corona-negativ“! Bleiben Sie gesund und wohlbehütet!
Hans-Peter Weindorf, Katholische Kirche für Antenne Mainz