Sehnsucht nach Klarheit, Perspektive, neuem Mut

Sehnsucht nach Klarheit, Perspektive, neuem Mut

9. Apr. 2023

Das kleine Licht der Osterkerze ist für Pastoralreferent Tobias Sattler ein schönes Zeichen der Osterhoffnung, sagt er in seinem Impuls für Antenne Mainz. Es ist ein kleines, gefährdetes Licht. Ein Windstoß, und das war es: Wie so manches auch in unserem Leben sensibel und zerbrechlich ist. Und doch macht das Licht hell und warm - und verwandelt. Und ich spüre, wie wir uns oft sehnen: nach Klarheit, nach einer Perspektive, nach neuem Mut. Auch das steckt in Ostern!

„Kirche“ vom 09.04.2023 ANTENNE MAINZ

Hallo, ich bin Tobias Sattler von der Katholischen Kirche.

„Es freu sich was sich freuen kann, denn Wunder hat der Herr getan.“ So endet ein Osterlied; gestern Nacht habe ich es in der Kirche mit vielen anderen gesungen und hatte Gänsehaut. Wieder einmal. Ostern, besonders die Osternacht, geht mir ganz nah.

Er lebt! Das haben die Frauen am leeren Grab erfahren dürfen, erzählt die Bibel. Voller Trauer waren sie gekommen, um den toten Leib Jesu zu salben, doch jetzt ist alles anders. Er lebt! Gott hat seinen am Kreuz gestorbenen Sohn Jesus Christus auferweckt. Keine Wiederbelebung, sondern eine Verwandlung. Hinein in ein neues Leben, und das Versprechen: Das es auch uns einmal so ergehen wird.

Als Zeichen dafür leuchtet das Licht der Osterkerze: Entzündet am Osterfeuer und dann verteilt auf die Gemeinde, sodass ich eine kleine Kerze in den Händen halten konnte. Es ist ein kleines, gefährdetes Licht; ein Windstoß, und das war’s: Wie so manches auch in unserem Leben sensibel und zerbrechlich ist. Das Licht macht hell und warm. Im Schein dieses Lichtes werden traurige und müde Augen groß, was alt oder verwundet ist, verliert sich im Schatten.

Die Erfahrung vieler ist ja, dass das Leben so Kräfte zehrend ist, so komplex, so durcheinander - und ich spüre, wie wir uns oft sehnen: nach Klarheit, nach einer Perspektive, nach neuem Mut. Und das steckt in Ostern!

Nicht leicht zu verstehen und zu erleben, aber vielleicht Stück für Stück. Wunder brauchen Zeit. Das ging den Frauen am Grab genauso. Langsam aber sicher wächst der Glaube.

Vielleicht kommt mit gewünschten „Frohe Ostern“ etwas mehr Freude, Hoffnung, Leben. Deswegen „Frohe Ostern“! Und sagt es gerne auch weiter.

 

Tobias Sattler, Katholische Kirche für Antenne Mainz.