Hallo, ich bin Michael Tomaszewski, katholischer Pfarrer in Mainz.
Heute sind in Mainz viele Menschen unterwegs. Es ist Halbmarathon. Tausende Läuferinnen und Läufer sind in der Stadt und wollen die 21,09 km laufen. Manche mit viel Begeisterung, manche, denen auf halber Strecke die Energie auszugehen droht und die trotzdem weiterlaufen.
In der Bibel, in Psalm 23, geht es auch um jemand, der unterwegs ist, der läuft. Ein Wanderer, der sich aber von Gott gut begleitet und getragen fühlt, egal, was da auch kommen mag. Ich fürchte kein Unheil, sagt der Beter in diesem Psalm. Er sagt es, weil Gott bei ihm ist, weil er auf ihn vertraut. Gott ist für ihn wie ein guter Hirte.
Wer zum Wandern aufbricht, laufen geht oder sogar bei einem Halbmarathon dabei ist, ist erst einmal auf sich selbst angewiesen. Man muss herausfinden, wie viel Power man hat, welche Laufschuhe die besten sind, welches Tempo, und so weiter.
Sich dabei aber am Ende nicht nur auf sich selbst und das eigene Können zu verlassen, sondern auch darauf zu vertrauen, dass man begleitet ist, ist doch was sehr Schönes. So wie der Beter im Psalm 23 den Mut aufbringt, seinen Lebensweg so zu gehen, weil er weiß, dass Gott ihn wie ein guter Hirte begleitet.
Der Hirte ist dabei, er kommandiert nicht von irgendwo abseits, sondern ist mittendrin. Auch da, wo ich vielleicht durchhänge, die Kraft ausgeht, ich aufgeben will. Egal, ob es der Halb-Marathon heute ist oder andere schwierige Situationen im Leben, wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott mitläuft.
Pfarrer Michael Tomaszewski, katholische Kirche für Antenne Mainz.
