Es gibt zahlreiche Weihnachtslieder, die sich mit Schnee und Plätzchen beschäftigen. Besonders schön findet Gemeindereferentin Helena Gilbert aber die christlichen Weihnachtslieder. Mit ihnen verbindet sie wunderbare Geschichten und lädt ein, ganz bewusst mal in solche Lieder reinzuhören.
Hallo, hier ist Helena Gilbert von der katholischen Kirche.
Vor Weihnachten war ich mit einer Kollegin unterwegs, die als Religionslehrerin an einer Grundschule arbeitet. Sie erzählte von dem Bedürfnis, das in der Schule aufkam, doch auch irgendwie was Adventliches zu machen. Aber christlich durfte es nicht sein, da es eine staatliche Schule war. Auf gemeinsames Singen vor Unterrichtsbeginn haben sie sich geeinigt.
„Was singt ihr denn dann da?“ Wollte ich wissen. „In der Weihnachtsbäckerei und leise rieselt der Schnee“. War ihre Antwort. Warum erzähle ich das?
Nicht weil ich mich darüber auslassen möchte, dass ich es schade finde, dass nur noch diese Lieder gesungen werden dürfen. Viel mehr will ich davon erzählen, wie tiefberührend und wichtig mir die christlichen Weihnachtslieder sind. Da darf es für mich auch gerne viel Kitsch sein und Stallromantik.
„Zu Bethlehem geboren“, erinnert mich zum Beispiel direkt an meine Oma, die dieses Lied immer voller Inbrunst gesungen hat. Später, als sie älter wurde und sich selbst nicht mehr gut hören konnte, wurde da „Heija, Heija“ immer schiefer. Aber das war egal. Wenn meine Oma sang, „oh Kindlein von Herzen, dich will ich lieben sehr, in Freuden und in Schmerzen, je länger mehr und mehr“, dann wollte ich das auch irgendwie. So überzeugend hat sie es gesungen.
Und wenn am Heiligen Abend, das oh, die fröhliche in der Kirche erklingt, ist klar: Jetzt ist Weihnachten. Die erste Strophe stammt von Johannes Daniel Falk, der vier seiner zehn Kinder durch eine Krankheit verlor. Vielleicht ist es damit ein Trotzlied: Und trotz allem, darf ich darauf hoffen, dass Weihnachten ist und damit die Botschaft: Das Licht ist immer heller als alle Dunkelheit.
Weihnachten erinnert mich, dass wir hoffen dürfen. Und dann wir es nicht alleine schaffen müssen. Das macht schon auch noch das „Kindlein.“
Hört doch mal rein in die schönen, verkitschten Weihnachtslieder und feiert Weihnachten. Mit allem, was für euch dazugehört.
Ich wünsche euch eine gnadenreiche Zeit,
Helena Gilbert, katholischen Kirche für Antenne Mainz.