Hallo, ich bin Tobias Sattler von der Katholischen Kirche.
„Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir“. Okay, für den Martinszug am 11. November bin ich etwas früh dran. Aber unterwegs sein mit dem Heiligen Martin geht auch jetzt schon, nämlich auf dem Martinus-Pilgerweg.
Diese Woche gab es den offiziellen Startschuss für den rheinhessischen Streckenteil: Von Worms über Mainz bis Bingen. Diese Etappe ist Teil der „Mittelroute“ zwischen Martins Geburtsort in Ungarn und dem französischen Tours, der Stadt, wo Martin Bischof gewesen ist als seiner damaligen Bischofsstadt.
Der Heilige Martin fasziniert mich und viele Menschen. Nicht nur die, die gläubig sind. Legendär ist natürlich, wie er mit dem Bettler vor dem Stadttor von Amiens den Mantel teilt, und damit zum Vorbild wird für Nächstenliebe und Solidarität.
Er ist stets seinem Gewissen gefolgt und hat zum Beispiel in Worms gegenüber dem römischen Kaiser den Kriegsdienst verweigert, mit allen Konsequenzen. Martin war von Grund auf bescheiden und hat selbst als Bischof in einfachen Hütten wohnen wollen. Er war entschieden, überzeugend und authentisch; nicht nur was den Glauben betrifft. Dies sind alles Eigenschaften, die auch heute wieder gefragt sind. Deswegen finde ich es großartig, Martin als Patron für unser Bistum zu haben, sozusagen auch als Vorbild für uns und unser Handeln heute.
Es wäre ja mal eine Idee, sich selbst auf den Martinuspilgerweg zu machen und die ein oder andere Etappe zu gehen. Wie bei vielen anderen Pilgerwegen gilt auch hier: „Der Weg ist das Ziel“. Wenn ich unterwegs bin, kann ich Abstand nehmen zum Alltag, kann auf gute neue Gedanken kommen und mit mir selbst und mit Gott neu Beziehung aufnehmen.
Einen schönen Sonntag und „Gottes Segen auf all euren Wegen“.
Tobias Sattler, Katholische Kirche für Antenne Mainz.
