Hallo, ich bin Melissa Krost von der katholischen Kirche.
An Fassenacht gehört für mich als echtes Meenzer Mädche dieses Lied auf jeden Fall dazu: „Im Schatten des Doms“. Dieser magische Moment, wenn an der Rosenmondnacht alle Lichter auf den Dom gerichtet sind und gefühlt ganz Mainz aus vollem Herzen eine Hymne auf den Mainzer Dom singen. Das ist für mich Gänsehaut pur.
Der Dom gehört für mich zu Mainz, wie Weck, Worscht und Woi. Seit über 1.000 Jahren thront er inmitten der Stadt, am Marktplatz. In seinem Schatten gehen die Menschen einkaufen, es wird gefeiert, ganz egal ob Fassenacht, Johannisfest oder Weihnachtsmarkt. Viele nutzen ihn für einen Moment der Ruhe im lauten Trubel. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie viele Anliegen, Sorgen, Bitten oder Dank über das Jahrtausend hinweg in den Dom getragen wurden.
Neben den goldenen Zeiten hat der Dom aber auch ganz andere Zeiten durchgestanden. Ich denke da besonders an den zerstörerischen Luftangriff vor 80 Jahren. Am 27. Februar 1945 wurde ganz Mainz in Schutt und Asche gebombt. Nur: Der Dom blieb wie durch ein Wunder verschont und stand nahezu unversehrt inmitten einer zertrümmerten Stadt. Ein Hoffnungszeichen am hoffnungslosen Horizont. Sicher auch für die Menschen, die damals ihre Heimatstadt wiederaufbauen mussten.
Auch daran muss ich denken, wenn wir gemeinsam singen: „Wir alle leben im Schatten des Doms“. Schwenke deine Fahne, erhebe deine Stimme, steh ein für das was dir wichtig ist und kämpfe für Frieden, im Kleinen, wie im Großen, damit unsere Welt nicht nochmal so in Trümmern liegt wie damals. Es gibt immer Hoffnung, davon bin ich überzeugt.
Melissa Krost, katholische Kirche für Antenne Mainz.