Heiliger Georg

Der Drache hat keine Chance...

Ikonen-Interpretationen-Hl Georg-II (c) Vera Klimentyeva
Ikonen-Interpretationen-Hl Georg-II
Datum:
Mi. 9. März 2022
Von:
Diakon Hans-Jürgen Springer

Die Zeiten in Europa sind schwierig geworden. Da brauche ich nichts weiter zu erzählen. Das bewegt einen jeden von uns. Die Ausstellung stellt eine besondere Verbindung zur orthodoxen Kirche in Russland und der Ukraine her. Es ist eine Herausforderung umso mehr ins Gebet einzusteigen Gegen Gewalt und Terror. Für Frieden und Versöhnung. Im kirchlichen Morgengebet treten wir vor Gott mit Lob, Dank, aber auch mit der Klage und mit Bitten.

 

Der heilige Georg ist den Wormsern nicht fremd. Wir haben im Dom die Georgskapelle und quasi gegenüber im sogenannten Nothelferfenster finden wir ihn auch, denn er gehört zu den 14 Nothelfern.

Der heilige Georg war der Legende nach unter Kaiser Diokletian ein Märtyrer im 3. Jahrhundert. Eine bedeutende Reliquen befindet sich u.a. in der Georgskirche auf der Insel Reichenau im Bodensee. Er ist „zuständig“ gegen Kriegsgefahren und für Gefangene und Soldaten.

Die vielen Abbildungen als Drachentöter müssen sicherlich abstrahiert werden. Wir wissen doch alle, dass es keinen Drachen gibt. Auch nicht in unserer Nibelungensage.
Der Drache ist ein Bild für das Böse. 

Der heilige Georg kämpft gegen das Böse

Wenn Sie dem unten sthenden Link folgen, finden die Ursprungsikone, die der Interpretation der Künstlerin zugrunde liegt. Dort wird klar: Der Drache ist eigentlich kein richtiger Gegner mehr. Er liegt ganz schwach am Boden und ein übermächtiges Pferd mit einem großen Georg lässt einen Kampf auf Augenhöhe nicht zu. 
Es ist doch klar, wie dieser Kampf ausgeht.

  • Wo kämpfen wir gegen das Böse?
    Das Böse in uns  als Reinigung und Neuanfang; jetzt in der österlichen Bußzeit.

    Das Böse in der Welt….

Hilft uns Gott dabei, das Böse zu überwinden? Immerhin: der Speer durchbricht den Himmel, er ist aus dem Himmel entlehnt. Der weiße Heiligenschein wird gelb, wie die Sonne.
 
Auf der Darstellung Klimentyevas ist kein Georg mehr zu sehen! Nur dieser Heiligenschein.
Wer ist der Georg im Leben heute? Bist Du , oder du, oder ich es?

Im oberen rechten Bildrand ist eine Wolke zu sehen. Die Ursprungsikone lässt den Finger Gottes erahnen. Aus dem Fingerzeig Gottes wird ein „allgemeines“: Gott ist da!

Der Speer und der Heiligenschein durchbrechen den Rahmen hin zum Göttlichen

Georg`s Leben verläuft nicht in geraden Bahnen. Trotz seiner Taten wurde am Ende seines Lebens gerädert. War sein Handeln sinnlos? Wer sind die Märtyrer heute? Die Ukrainer?

Das Gute siegt – das Böse verliert. Alles wird alles gut?

Vertrauen wir darauf! Beten wir darum!


Diakon Hans Jürgen Springer, Worms