Hl. Andreas

Ikonen-Interpretationen-Hl. Andreas (c) Vera Klimentyeva
Ikonen-Interpretationen-Hl. Andreas
Datum:
Mi. 13. Apr. 2022
Von:
Diakon Hans Jürgen Springer

Die Karwoche lenkt den Blick auf das Leiden Christi, auf sein Kreuz, und damit auch auf seine Nachfolger, die das Martyrium erlitten haben. So stirbt der Hl Andreas den Kreuzestod. Der Überlieferung nach wird er meist mit einem schrägen Kreuz, dem sogenannten Andreaskreuz, dargestellt

  • Das wirkt bis auf den heutigen Tag nach: An den Bahnübergängen finden wir das Andreaskreuz. Es ist gut, sich immer wieder bewusst zu machen, wie und wo der Glaube sich in alltäglichen Zeichen finden lässt.
  • Andreas ist der Patron der Russen, Ukrainer und Rumänen, Griechenland und Schottland. Letztere tragen das Andreaskreuz sogar in der Nationalflagg.
  • Andreas war der Bruder des Simon Petrus. Wir wissen nicht, ob er arm oder reich, ob er verheiratet oder Jungeselle war. Sicherlich war er wie sein Bruder ein Fischer und ein gläubiger Jude – und ein Urzeuge Christi.
  • Simon, wir haben den Messias gefunden“ so wird es überliefert. Andreas als Gott-Suchender und als glücklichen Menschen, als er Jesus fand und von ihm berufen wurde.
  • Unter dem Kreuz Christi finden wir ihn dann allerdings nicht. Wie die anderen hat er sich quasi „aus dem Staub gemacht“
  • Als alter Mann ließ er sich als Bischof in Patras, Griechenland nieder, wo ihm wahrscheinlich um Jahre 60 der Prozeß gemacht wurde. Die Kreuzigung dauerte wohl qualvoll zwei Tage lang, wobei er noch vom Kreuz herab predigte!

Gedankenimpulse zu den beiden Ikonen:

  • Ich selbst war und bin kein guter Zeichner, aber ein Strichmännchen habe ich immer hinbekommen. Das X mit dem goldenen Kopf hat mich daran erinnert: ein Mensch! Das Kreuz gehört zum Menschen
  • Auf grünen Boden stehend: Die Märtyrer sind der Schatz der Kirche. Auf ihrem Lebenszeugnis keimte die junge Kirche;
  • Aber müssen wir das Leiden erdulden? Die Meßlatte könnte hoch liegen!
    Christus ist für uns bereits gestorben: Das reicht für uns alle aus
  • Ein Martyrium heute kann und muss anders aussehen. Aber wie? Den grünen Boden möchte deuten als ein „Vertrauen auf Gott"
  • Aus dem gelb/goldenen Hintergrund wird ein brauner Hintergrund. Braun, wie die Erde. Der Boden, auf dem wir stehen und leben. Der uns nährt und trägt.
  • Der blaue Horizont ist auch im Original zu erkennen. Für mich ist das die Weite der Welt - der Horizont am Meer - unser missionarischer Auftrag, der sich nicht und durch nichts einschränken lassen darf. Es ist ein Auftrag zur Weitergabe des Glaubens in der Weite der eigenen persönlichen Möglichkeiten
  • Das Kreuz steht im Vordergrund und wirft in mir die Frage auf:  Wo steht mein Glaube im Vordergrund? Wo verdänge ich ihn? Wo werde ich nachlässig?