Leben ist uns in den Arm gelegt

Marienbild-Südl.Seitenschiff (c) Klaus Baranenko
Marienbild-Südl.Seitenschiff
Datum:
Di. 13. Dez. 2022
Von:
Matthias Kirsch

Das Bild hat als einige der ganz wenigen Dinge die Zerstörung im pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 überstanden. Es hat den Wiederaufbau gesehen, erneute Zerstörung, Restaurationen, Flammen, Bomben. Vor diesem Bild haben über Jahrhunderte Menschen ihre Hoffnung, ihre Ängste und ihre Dankbarkeit ausgeschüttet.

Eine Mutter schaut ganz erstaunt auf ihr Kind.

Sie hält das Wunder des Lebens in ihren Armen.

Fragend und staunend, bewundernd – ein Kind in ihrem Arm. Es ist der Blick, mit dem Mütter und Väter ihre Kinder anschauen. Es ist der Blick der Dankbarkeit und Unfassbarkeit des Lebens – neuen Lebens, das ihnen geschenkt wurde.

Maria hält das Leben der Welt. Es ist mehr als nur das Leben hier. Es ist das Leben als solches, das Leben selbst. Das unaussprechliche, unfassbare, vollständige und unendliche Leben, das hier in der Endlichkeit eingetreten ist. Es ist ein Leben in innerer Ruhe, im Frieden mit allem, was ist. Ein Leben in der rechten Ordnung zu allen, zu Gott, zu der Welt…

Wir schauen mit den Engeln und mit Dominikus auf das Leben der Welt.

Voll Ehrfurcht, voll Achtung, Staunen, sprachlos und wortlos.

Jesus Christus – Leben der Welt – erbarme dich unser!

Maria, Mutter dieses Kindes, bitte für uns beim Geber allen Lebens!

 

Diakon Matthias Kirsch