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Hochaltar Bonifatiuskirche

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Bemerkenswertestes Ausstattungsstück ist der figurenreiche Flügelaltar mit filigranem Maßwerkaufbau im Chor. Der Altar wurde im Jahr 1904 aus der Sammlung von Ernst Franz August Münzenberger in Frankfurt am Main für 10.000 Mark erworben.

Mit aufgeklappten Flügeln zeigt der Altar seine Festtagsseite. Die lnnenseiten der Flügel sind mit jeweils vier farbig gefassten und vergoldeten Holzreliefs versehen, die die Kindheit Jesu darstellen. Bei den Reliefs handelt es sich auf dem linken Flügel um die Verkündigung an Maria, den Besuch Mariens bei Elisabeth (Heimsuchung), die Geburt Christi und die Darstellung im Tempel. Auf dem rechten FIügel sind dargestellt: die Anbetung der Könige, die Flucht nach Agypten, der zwölfjährige Jesus im Tempel und Christus im Hause seiner Eltern.

lm Mittelschrein des Altares stehen sechs nahezu vollrunde Holzfiguren in tiefen Nischen, durch dünne gedrehte Stäbe voneinander getrennt. Es handelt sich dabei um drei männliche Figuren auf der rechten Seite und um drei Frauengestalten links. Von links nach rechts betrachtet sind es die heilige Katharina, Maria mit segnendem Jesuskind auf der Mondsichel, die heilige Barbara, der Erzmärtyrer Stephanus, der Kirchenpatron St. Bonifatius sowie Johannes der Täufer.

Die Mitte des Altares bildet eine flache Nische, in die ein Kruzifix, maßstäblich sehr viel kleiner als die sechs Figuren an der Seite, flankiert von zwei kleinen Engeln, gestellt ist. Unter dieser mittleren Nische findet sich in der predella das mit zwei Flügeltüren verschlossene Tabernakel. Daneben sind auf beiden Seiten in der unteren Zone des Altares vier Relieffelder mit der Darstellung des "Salvator Mundi" (Erlöser der Welt) inmitten des Apostelkollegiums zu sehen.

aus: Kirchenführer St. Bonifatius Gießen, 1996