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Fahrt nach Rom 2024

Sechs Tage Rom, Sightseeing, Freundschaften schließen, Eis essen, Gottesdienste feiern und den Papst treffen! Das alles gehört zur internationalen Ministrantenwallfahrt. Auch die Minis aus dem Bistum Mainz waren dabei. Sie haben viele schöne Momente erlebt. Ein besonderes Highlight: der Abschlusstag am Strand von Ostia. Hier feierten die rund 1.000 Messdienerinnen und Messdiener einen großen Abschlussgottesdienst mit Bischof Kohlgraf. 

Und selbstverständlich auch Ministrantinnen und Ministranten aus dem Pastoralraum Gießen-Stadt haben sich auf den Weg in die Ewige Stadt gemacht:

Ministrant*innen-Wallfahrt 2024

Hinfahrt und 1. Tag in Rom

Rom, die ewige Stadt - genauso ewig wie die Anreise! So fühlte es sich zumindest an als wir Ministranten aus dem Pastoralraum Gießen-Stadt nach geschlagenen 17 Stunden Busfahrt über Nacht am Mittag in Rom ankamen. Am Samstagabend waren wir im schönsten Gießener Regen losgefahren, am nächsten Mittag bei schwülen 40 Grad in der italienischen Sonne aus dem Bus gestiegen, ein Sommergefühl das seinesgleichen sucht.

Nach der Ankunft ging es nach einem kleinen Abstecher ins Hotel direkt weiter zur Pilgerzentrale des Bistums Mainz, wo wir Pilgerpakete, samt supercoolen Strohhüte- und Bistum Mainz-Fächern abholen konnten, die in der brennenden Sonne eine wahre Lebensversicherung waren.

gemeinsamer Gottesdienst zu Beginn

Nach dieser kühlenden Erfahrung ging es für uns zum ersten Mal tief in die Antike zurück. Mit dem Pantheon schauten wir uns noch am Ankunftstag ein sehr zentral gelegenes und beeindruckendes Werk der Römer an.

Zum krönenden Abschluss des Tages und Beginn der Zeit in Rom gab es daraufhin am Abend das gemeinsame Friedensgebet mit dem ganzen Bistum, samt Bischof Kohlgraf.

Die sehr moderne Musik der Andachten und Gottesdienste, die wir in den Tagen noch häufiger zu Gehör bekamen, sorgte für reichlich Diskussion: „Großer Gott wir loben dich“ oder neue englische Kirchenlieder? Eine Frage, die, wie wir einige Tage später erfuhren, auch unseren Bischof beschäftigte.

Nach dem Friedensgebet wollten wir, wie ca. 800 andere Ministranten auch, mit dem Bus zurückfahren - die römischen Öffis waren maßlos überfordert. Nach einer dreiviertelstündigen Wartezeit klappte es aber, wir kamen in einem brechend vollen Bus, in dem wir einige interessante Menschen kennengelernt und tolle Gespräche geführt haben, zurück zum Hotel, wo wir müde und erschöpft in die Betten fielen.

Pilgerzug der deutschen Minis

der 2. Tag in Rom

Der nächste Tag begann wieder früh, vor der großen Mittagshitze sollte es losgehen. Mit vielen anderen Ministranten wurden wir von Bussen zu den Katakomben „San Callisto“ gebracht, wo wir eine sehr interessante Führung und einen tollen Einblick in das Leben und Wirken des frühen Christentums erhielten.

Mittags ging es dann zum ersten Mal ins Deutsche Pilgerzentrum, ein sehr schön eingerichtetes Theater in nächster Nähe zum Vatikan, wo manche die Kühle genossen und sich erholten, andere aber wiederum voller Tatendrang das breitgefächerte Spieleangebot in Anspruch nahmen.

Doch das nächste Ereignis ließ nicht lange auf sich warten: Die Petersdom-Führung. Nachdem wir eine „10-Minuten-Schlange“ mit nur einer Stunde Wartezeit in der heißen Sonne auf dem Petersplatz überwunden hatten, ging es mit unserem Guide in die heiligen Hallen. Eine Pracht! Jedes Mosaiksteinchen wurde gewissenhaft aufgezählt und vorgestellt, trotzdem konnte Pfarrer Wanske uns im Anschluss noch jede Menge berichten, von Fakten über Anekdoten, alles war dabei.

Zum Abschluss dieses schönen Tages gab es dann noch den Startgottesdienst des Bistums Mainz in einer Kirche, zu deren Besteigung man glatt einen Sessellift errichten könnte. Nachdem dann aber auch das obligatorische Gruppenfoto von allen Mainzer Ministranten auf der riesigen Treppe gemacht worden war, ging es, mit einem Abstecher zum Trevi-Brunnen, wieder zurück zum Hotel, dieses Mal (wir lernen aus Fehlern) nicht mit dem Bus.

Papst-Audienz

der 3. Tag mit besonderem Highlight 

Am Dienstag stand das Highlight an: Die Papstaudienz!

Bis auf die Audienz nachmittags hatten wir uns nur das Friedensgebet morgens an der Basilika Santa Maria Maggiore vorgenommen, wir wollten Kräfte sparen. Nach ein bisschen Diskussion einigten wir uns auf die Zeit, zu der wir zum Petersplatz fahren wollten, augenscheinlich genau die Richtige, denn kaum waren wir in die U-Bahn gestiegen, stieg auch der Bischof zu und so ergaben sich mehrere tolle Gespräche den ganzen Weg bis hin zum Petersplatz, wo uns der Bischof sogar noch half, eine der zwei Schlangen vor den Sicherheitskontrollen abzukürzen.

Auf dem Petersplatz angekommen fanden wir tolle Plätze, direkt neben einem der beiden Brunnen, für Abkühlung war gesorgt, auch dank der römischen Feuerwehr, die uns dann mit Wasserschläuchen abkühlte. Leider war das viele plätschernde Wasser auch der Grund, wieso die eigentliche Audienz dann ein bisschen unterging: Viel vom gesprochenen Text konnte man nicht hören. Nichtsdestotrotz war die Audienz eine ganz tolle, verbindende Erfahrung, die jedoch auch müde machte: Nach dem Ende ging es auf schnellsten Wege mit der U-Bahn zurück, diesmal ohne Bischof.

der Petersplatz
der 4. Tag einer abwechslungsreichen Reise...

Der nächste Tag startete früh: Eine kleine Gruppe machte sich unter der Führung von Pfarrer Wanske auf zum Petersplatz, man wollte die Kuppel erklimmen, bevor der große Ansturm und die Hitze kamen. Diesen Gedanken schienen allerdings auch hunderte andere Touristen zu haben, die Schlange ging, als wir gegen 8:15 Uhr dort ankamen, schon einmal um den ganzen Platz herum. Was nun? So ging es kurzerhand durch den Hintereingang des Petersdoms in einen kleinen Hinterhof, der sich als deutscher Friedhof im Vatikan und grüne Seele des Petersdoms entpuppte. Danach stand aber noch viel an: Unsere eigene Hauptkirchentour! Vormittags trafen wir uns mit dem Rest der Gruppe in der Basilika Santa Maria Maggiore, danach ging es zur Lateranbasilika, die wir leider nur von außen sehen konnten, und dann schlussendlich zur Basilika di Santa Croce in Gerusalemme, die uns vor allem aufgrund ihrer umfangreichen Reliquiensammlung in Erinnerung geblieben ist.

Danach trennten sich unsere Wege wieder, die Hardliner gingen weiter auf Kirchentour, der Rest machte sich zum Ausruhen auf ins Hotel.

Nach den Besichtigungen von Sankt Paul vor den Mauern und Sankt Laurentius vor den Mauern (beides vor den Toren (oder eher Mauern) Roms, traf man sich dann abends wieder, um zum Kolosseum zu gehen. Aber was gehört zu einem wunderschönen Abend in Rom am Kolosseum mit einem tollen Sonnenuntergang? Genau, italienisches Essen! Gesagt, getan, das Essen war vorzüglich, wenn nur nicht die Alarmapp auf den Handys unserer Begleiter Sturm geklingelt hätte: Im römischen Stadtwald (der übrigens Luftlinie 23 Kilometer außerhalb der Stadt liegt) war ein Waldbrand ausgebrochen und nach der Mitteilung dieses Ereignisses sah sich jede Gruppe des Bistums in der Pflicht, allen anderen in der Alarmgruppe mitzuteilen, dass es ihnen gut ging. Ein Feuerwerk an Mitteilungen. Die Gespräche während des Essens: „Ui, die Pizza ist lecker, Pastoraleinheit Unterobersimsbach-West ist noch nicht verbrannt, dann ist ja alles gut!“

der vorletzte Tag...

Doch wie heißt es so schön: Man muss gehen wenn’s am schönsten ist: Der letzte volle Tag stand an.

Morgens früh ging es in schönster Sonne in Richtung Meer zum antiken römischen Hafen „Ostia Antica“, der paradoxerweise gar nicht (mehr) an der Küste liegt. Dennoch zeugten noch etliche Ruinen von der einst reichen Hafenstadt, ein Amphitheater mit guter Akustik und ein moderner Museumsshop eingeschlossen.

Nach unserer Führung dort fuhren wir, begleitet von schöner, lauter Blasmusik aus der Musikbox, dann auch wirklich an die Küste, genauer gesagt zu einem kleinen Strandabschnitt irgendwo im nirgendwo, wo wir, wie die meisten anderen Mainzer Ministranten, den Nachmittag verbrachten und uns von der Sonne verbrutzeln ließen. Am Abend stand dann als gemeinsamer Abschluss der Abschlussgottesdienst mit dem Bischof ebenfalls am Strand an, natürlich wieder begleitet von der Band, die extra dafür alles Equipment zum Strand mitgebracht hatte.

Abschied von Rom...

Abschied von Rom und Heimreise...

Dann kam er, der gefürchtete Abreisetag; Der Vormittag wurde gut genutzt, zum Verabschieden von dieser großartigen Stadt und natürlich auch zum Besorgen von ausreichend Proviant für die Rückfahrt, auf ein Sandwich für 8,5 Franken in der Schweiz war keiner so richtig scharf.

Mittags ging es dann wirklich wieder los, der Bus wurde beladen und nach einer langen Reise kamen wir am nächsten Vormittag endlich im regnerischen Gießen wieder an.

Eine tolle, interessante Reise war damit zu Ende, doch das Gefühl von Gemeinschaft und tiefer Verbundenheit bleibt. Rom, der Papst, der Bischof, das Bistum, die Ministranten, alles das ist greifbarer, erfahrbarer geworden dank dieser Erfahrung!

Wir danken unseren Begleitern: Patricia und Stefan!

 

Bericht: Johannes Reimer

Fotos: alle privat