„Ich will katholisch werden!"
Dieser Satz, liebe Leserinnen und Leser, wirkt heutzutage doch eher kurios und irgendwie aus der Zeit gefallen. Viel präsenter ist uns das Gegenteil, nämlich die Bewegung aus der Kirche heraus.
Und doch wird dieser Satz in unserem Pastoralraum nicht selten geäußert! Regelmäßig melden sich jüngere und ältere Erwachse- ne bei uns im Pastoralteam mit dem Wunsch nach Taufe oder Konversion. Immer wieder ist mir dabei die schöne Aufgabe zu- gefallen, die Männer und Frauen auf ihrem Weg in die Kirche zu begleiten. Es ist dabei immer faszinierend zu hören, welchen Weg diese Menschen im Glauben gegangen sind und zu spüren, wie Gott sie geführt hat.
Bei der Begleitung kommen wir natürlich auch über die Inhalte des christlichen Glaubens katholischer Prägung ins Gespräch. Was ich dabei erlebe, ist häufig Neugier und großer Wissens- durst. „Wie ist das gemeint?“, „Warum glaubt ihr das so?“ sind beispielsweise Fragen, bei deren Beantwortung mir selbst auch immer wieder neu die Schönheit unseres Glaubens bewusst wird.
Ich schreibe Ihnen hier von den Interessierten an Taufe und Konversion, weil ich meine, dass diese Menschen uns als Ge- meinde einen großen Dienst leisten, nicht nur durch ihren fri- schen Blick von außen. Immer wieder konfrontieren sie uns mit der Frage nach den Kernbotschaften unseres Glaubens, darum, worum es uns eigentlich geht und was uns unbedingt wichtig ist und wie wir dazu stehen.
Auch im Evangelium regt Jesus seine Jünger dazu an, immer wieder den Kern des Glaubens zu ergründen. Die Frage „Für wen halten die Leute den Menschensohn“ ergänzt er durch die persönliche Aufforderung „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ (Mt 16,13ff). Was dann folgt ist das Bekenntnis des Petrus, der sich nicht mit Antworten à la „ein besonderer Mensch“
(was gesellschaftlich doch weit verbreitet ist) zufriedengibt, sondern der ausruft „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!“.
Im vor Kurzem gestarteten Glaubenskurs, der auf Taufe und Konversion vorbereiten soll und den ich zusammen mit Pfr. Heil verantworten darf, werden wir uns solchen Fragen widmen.
Auch Sie, liebe Leserinnen und Leser, möchte ich einladen sich ganz bewusst zu fragen:
Warum bin ich katholisch?
Was glaube ich?
Was ist mir im Glauben wichtig?
Bitte begleiten Sie unseren Glaubenskurs und alle, die auf dem Weg in die Kirche sind, mit Ihrem Gebet.
Timm Schreiner Pastoralassistent