Wie der Herr uns aufgetragen, weihen wir, Gott Dank zu sagen, nun zum Opfer Wein und Brot.
Der Begriff „Opfer“ taucht nicht nur hier auf, sondern gleichfalls gelegentlich bei den Gebeten in der Hl. Messe. Viele rümpfen dabei die Nase, erinnert sie dieser Begriff doch an ein antikes Religionsverständnis, bei dem ein oder mehrere Götter mit Tributgaben gnädig gestimmt werden sollten.
Dieser kleine Beitrag möchte versuchen Sie durch drei Beobachtungen vom Gegenteil zu überzeugen und zeigen was „Opfer“ im Alten Testament wirklich bedeutet.
Wenn mit dem Oktober nun schon der zehnte Monat im Kalender beginnt, dann ist es nicht mehr lange bis zum Ende des Jahres. Oft wird über die Kirche gesagt, dass in ihr die Uhren anders laufen würden. Vergleicht man das weltliche Neujahr mit dem Anfang des Kirchenjahres, dann ist diese Aussage absolut zutreffend. Während ersteres bekanntermaßen am 1.1. beginnt, startet letzteres bereits am
1. Adventssonntag. Damit ist auch ein Wechsel des Lesejahres verbunden.
Ich möchte daher einen Blick auf das scheidende Evangelium nach Markus werfen, welches seit dem Advent 2017 im liturgischen Mittelpunkt steht. Der Blick zum Ende des Kirchenjahres soll sich auf die letzten Verse konzentrieren. Sie werden sehen, Markus räumt dem Ende seines Evangeliums einiges an Wichtigkeit ein.
Ist Ihnen, verehrte Leserin/ verehrter Leser, schon einmal aufgefallen, dass in der Heiligen Nacht, am Weihnachtsmorgen und am Weihnachtstag immer die gleichen Evangelien gelesen werden? Bei anderen kirchlichen Festen ist das durchaus anders. Nehmen wir zum Beispiel Palmsonntag und die Osternacht, bei denen Sie dasselbe Evangelium nur alle drei Jahre hören. Wer also der Passion nach Markus und seinem Bericht vom leeren Grab entgegenfiebert, muss sich noch bis zum Jahr 2021 gedulden. Hier lohnt sich genaues Hinhören also besonders.
Den letzten Worten eines Menschen wird oftmals ein besonderer Wert zugemessen. Umso mehr gilt dies für Personen, die ein besonderes Leben geführt haben. War der Sterbende von öffentlichem Interesse, so sind es auch seine letzten Worte. Ein Verscheiden im stillen (!) Kämmerlein ist wohl zu banal, als dass es nachfolgende Generationen akzeptieren könnten.
Der Höhepunkt des Kirchenjahres ist das Fest der Auferstehung des Herrn. Weil Ostern die Grenzen unserer Vorstellungskraft sprengt, bedarf es einer Zeit sich diesem Mysterium zu nähern, um auch nur anfanghaft zu fühlen, was dann 50 Tage gefeiert wird.
Die Fastenzeit (oder "österliche Bußzeit") ist nicht Verzicht und Besinnung um des Verzichts und der Besinnung willen, sondern der Weg nach Ostern. Die Stichworte „Weg“ und „Ostern“ leiten uns direkt weiter zu der Erzählung von den Emmausjüngern. Ein toller Text, der zwar sehr bekannt ist, der aber aufgrund seiner Position am Ostermontag häufig nicht in einer Predigt eigens betrachtet wird. Dabei gebe es auch hier viel zu sagen! So möchte ich einige Gedanken als Proviant für den Weg mitgeben.
Was ist das erste Bild, das Ihnen in den Sinn kommt, wenn Sie an das Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lk 15,11-32) denken? Vor meinem inneren Auge sehe ich sofort die innige Umarmung von Vater und Sohn, als sich beide zum ersten Mal wiedersehen.
Aber das ist nicht das einzige Bild, welches uns der Evangelist Lukas in diesem Gleichnis so lebhaft schildert. Die ganze Erzählung besteht eigentlich aus einer Serie von Bildern, bei denen meist zwei Personen zu sehen sind und die nacheinander eingespielt werden.
Gerade in unserer globalisierten Welt ist es eine Grunderfahrung, dass es Menschen mit anderen Sprachen gibt, die man selber nicht versteht und die einen ebenso nicht verstehen. Es erfordert viel Mühe und Zeit sich fremde Sprachen anzueignen und so ist die Vielheit der Sprachen ständiger Quell von Verdruss immer neuer Generationen von Schülerinnen und Schülern, die an grammatikalischen Hürden verzweifeln.
Wie schön wäre es doch, wenn sich jeder Mensch auf der Erde einfach so verstehen könnte, weil alle dasselbe Vokabular und dieselbe Grammatik teilen würden?
Konfrontiert man die Bibel mit dieser Fragestellung, bleibt sie nicht sprachlos. Sowohl zu der Sprachenverwirrung, als auch zu der Spracheneinigung hat sie etwas zu sagen.