Schmuckband Kreuzgang

...ich mein Kind taufen lassen will
   theologische Grundlagen

In den Namen Gottes GETAUFT

Im Sakrament der Taufe, wie überhaupt in allen Sakramenten, geschieht das, worum es im christlichen Glauben geht. Wir bauen im Glauben auf das Wort Jesu, dass Gott uns in seiner Liebe immer umfängt. Wirklich immer. Also nicht nur, wenn es uns gut geht, sondern auch in dunklen und schwierigen Zeiten. Diese Liebe ist Gott selbst. Im Bild ausgedrückt als Liebe des Vaters zum Sohn im Heiligen Geist. Deshalb wird Ihrem Kind und allen Getauften gesagt: „Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“.

Um das Missverständnis auszuschließen, in der Taufe würde im Auftrag Gottes oder auf seinen Namen getauft, müsste diese Taufformel eigentlich lauten: „Ich taufe dich in den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ In den Namen Gottes getauft werden, bedeutet in Wirklichkeit, in die Gemeinschaft Gottes, die eine Gemeinschaft der Liebe: Vater-Sohn-Hl. Geist ist, „hineingetaucht“ zu werden. Nur so, dass Gott uns schon immer mit seiner Liebe umfängt, die wir nicht selbst herstellen müssen, kann eine solche Geborgenheit in Gottes Liebe unbedingt sein. Sie trägt uns, egal was kommt, und wir müssen nicht mehr aus der Angst um uns selbst leben, die sonst der Grund für alle Unmenschlichkeit in dieser Welt ist.

 

Hineintauchen in die Gottesliebe

Wenn Gottes Liebe schon immer gilt, warum müssen wir dann noch getauft werden? Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass wir nicht mit dem Vertrauen in die Liebe Gottes auf die Welt kommen und von ihr auch nichts wissen. Diese Liebe zur ganzen Welt muss uns erst verkündet werden. Im christlichen Glauben verstehen wir das uns verkündete Wort von der Gottesliebe selbst als ein Sakrament. Sakrament bedeutet, in diesem Wort geschieht das, was dieses Wort uns sagt, nämlich Gemeinschaft mit Gott. Insofern ist die Taufe nicht ein Symbol, das zum Wort Gottes dazukommen muss, sondern die Taufe verdeutlicht und unterstreicht, was im Wort Gottes und durch dieses Wort an uns geschieht. In der Taufe wird auch Ihrem Kind dieses letzte Geborgensein in Gott zugesagt und mit dieser Zusage steht Ihr Kind in der Liebe Gottes.

 

Glauben annehmen

Die Taufe ist das Sakrament des Glaubens. Wie kann das sein, wo Ihr Kind das Sakrament der Taufe noch gar nicht versteht? In der Taufe wird nach dem Glauben gefragt. Bei der Kindertaufe bekennen die Eltern und Taufpaten den Glauben und zeigen so, dass sich niemand den Glauben selbst gibt. Für den christlichen Glauben sind wir immer schon darauf angewiesen, die Zusage Gottes weitergesagt zu bekommen. In der Taufe Ihres Kindes soll vor allem deutlich werden, dass Gottes Liebe der Leistung und dem Antworten Ihres Kindes vorausgeht. Im Glauben lässt man sich sagen, dass man Gottes Liebe nicht erst noch erringen muss, sondern von ihr als dem einzig Verlässlichen ausgehen kann. Die Taufe soll nur da gespendet werden, wo jemand wirklich den Glauben annimmt. Wenn Sie ihr Kind taufen lassen wollen, sollten Sie dies nur tun, wenn Sie beabsichtigen, Ihr Kind auch im Glauben zu erziehen.

Wir erinnern Sie an Ihre Verantwortung als Eltern und Taufpaten und auch uns als Kirche, dem Sakrament der Taufe auch einen Prozess der Begleitung im Glauben folgen zu lassen. Denn zur Annahme des Glaubens gehört auch, unseren Glauben zu verstehen. Bei Kindern wird dieser Verstehensprozess der Taufe folgen, bei der Erwachsenentaufe liegt dieser Prozess als Katechese vor der Taufe. Der Glaube als das Vertrauen in die Gottesliebe kommt vom Hören und Verstehen der guten Botschaft. Nur so kann der Glaube im Leben eines Menschen überhaupt fruchtbar werden (vgl. Mt. 13,23).

 

Kind Gottes sein

Der Glaube vergegenwärtigt unser Hineingenommensein in die Liebe Gottes, also in das Gottesverhältnis Jesu, als ein Erfülltsein vom Heiligen Geist. „Ich taufe dich in den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ bedeutet, wir sind in der Liebe Gottes. Wir erkennen und verstehen, dass wir in Wirklichkeit Kinder Gottes sind. In der Taufe feiern wir mit Ihnen, liebe Eltern, und der ganzen Gemeinde, dass diese Wirklichkeit auch bei Ihrem Kind angekommen und bekannt geworden ist. In der Taufe als dem Sakrament des Glaubens wird die Zuwendung Gottes „öffentlich“. Ihr Kind lebt damit in der Gemeinschaft derer, die dem Wort Gottes vertrauen. Wir möchten Sie als Gemeinde ermutigen, Ihrem Kind am Anfang seines Lebensweges durch die Taufe die gute Botschaft des Glaubens mit auf den Weg zu geben: „Keine Macht der Welt, nicht einmal der Tod, können uns aus der Liebe Gottes heraustrennen (vgl. Röm 8,38)“. Als ein solches Kind Gottes kann Ihr Kind als wahrhaftes Menschenkind durchs Leben gehen. Unterstützen Sie es dabei! Von Anfang an! Auch durch die Taufe.