Erfolgreiches Symposium zu "Frauen leiten anders"

Symposion der kfd zu Frauen und Macht (c) G. Franzel
Symposion der kfd zu Frauen und Macht
Datum:
Di. 26. Apr. 2016
Von:
Gisela Franzel
Diana Korp, für das Symposium zuständige ehrenamtliche Mitarbeiterin, betont: Wir möchten Frauen ermutigen, Leitungsaufgaben wahrzunehmen und zu gestalten. Frauen durch Frauen ermutigen, dazu hatte der Verband im Rahmen des Symposiums Referentinnen aus dem ganzen Bundesgebiet eingeladen. Es sind dies Frauen, die bereits Leitungsaufgaben in großen Organisationen der katholischen Kirche übernehmen: Dr. Katrin Brockmöller, Direktorin des Katholischen Bibelwerks in Stuttgart, Dr. Daniela Engelhard, Leiterin des Seelsorgeamtes in der Diözese Osnabrück, Dr. Dorothea Reiniger, promovierte über das Thema „Diakonat der Frauen, Universität Osnabrück, Irmentraud Kobusch, stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes der kfd, Düsseldorf.

„Frauen.Macht.Kirche. Frauen leiten anders" war das Thema des Symposiums der Katholischen Frauengemeinschafts Deutschlands (kfd) in der Diözese Mainz, das am 16. April in Mainz stattfand.
In einer Kirche, die in den Gemeinden hauptsächlich vom Engagement der Frauen lebt, sieht die Leitungsebene immer noch sehr stark männlich geprägt aus. Die kfd setzt sich dafür ein, dass Frauen stärker als bisher Leitungsaufgaben übernehmen. Es geht ihr um ein partnerschaftliches Zusammenwirken von Frauen und Männern in der Kirche.

Auf Einladung der Vorsitzenden des Diözesanverbandes Mainz, Ingrid Kraus, stellten die Referentinnen ihre beruflichen Biografien in der katholischen Kirche vor und erzählten von ihren Erfahrungen und ihrem Lebensweg bis zu ihrer jetzigen leitenden Aufgabe. Bei allen war zu spüren und zu hören, wie wichtig ihnen die Suche nach Erkenntnis und die Auseinandersetzung in theologischen Fragen ist. Keiner der Lebenswege ist gerade gewesen, und immer gab es Mentoren, die die Frauen bestärkt haben, ihren Weg zu gehen. Der Glaube spielt dabei eine wesentliche Rolle, als Antrieb und Ermutigung. Auch die theologische Bildung hatte dazu beigetragen, dass diese Frauen ihren gegenwärtigen Platz in der Kirche gefunden haben. Aber auch andere Faktoren, wie z.B. ein gutes Netzwerk waren sehr wirksam.

Frauen und Macht
Macht, so sagt Irmentraud Kobusch vom Bundesverband der kfd, nehme sie für den Verband gerne wahr. Sie wisse, dass sie als Katholikin durch Taufe und Firmung beauftragt sei, Aufgaben in der Kirche zu übernehmen und zu gestalten. Als Ehrenamtliche hat sie ein leitendes Amt in der Kirche inne. Sie hatte selbst immer wieder Ermutigung dazu erfahren: „Mach es, sonst hast du kein Recht zu meckern. Nur so kann man die Dinge verändern!" Macht sieht sie als Gestaltungskraft, ermächtigt durch die Wahl in ihr Amt, ermächtigt durch das große Netzwerk des Verbandes.
Frauen leiten anders - aber wie?
Dr. Daniela Engelhardt berichtete vom neu entwickelten Projekt im Bistum Osnabrück, das ehrenamtliche Mitarbeiterinnen als Leiterinnen für Gemeindebereiche ausbilde und beauftrage. Dies geschehe in enger Absprache mit dem jeweiligen Pfarrer. Hier werde bewusst strategisch auf Teamarbeit gesetzt und zugleich werden Aufgaben delegiert.
Mehr Frauen in Leitungsaufgaben
Die deutschen Bischöfe haben sich dazu vor drei Jahren in ihrer Studientagung „Das Zusammenwirken von Männern und Frauen im Dienst und Leben der Kirche" mit dem Thema beschäftigt und eine selbstverpflichtende Erklärung abgegeben. Sie sehen besonders die Räte und Gremien in den Bistümern im Vordergrund. Die hohe Zahl der Frauen in den Gemeinden solle sich auch in den Leitungsgremien der Bistümer niederschlagen.
Ein offenes Thema ist weiterhin
das Diakonat der Frau. Dr. Dorothea Reiniger informierte darüber, dass es augenblicklich keine theologischen Hindernisse für Frauen im Amt der Diakonin gibt. Dass es in dieser Frage trotzdem nicht weitergeht, wertet sie als psychologisches Hindernis. Sie hatte sich aufgrund der Ermutigung durch Kardinal Lehmann, mit dieser Frage in ihrer Doktorarbeit auseinandergesetzt.

Wie können Frauen in Gemeinden etwas verändern
Abschließend stellte Diana Korp vom Diözesanverband Mainz die Frage, was sich konkret ändern könnte und was Frauen selbst tun können. Dazu gab es die Anregungen, dass Frauen generell alle Möglichkeiten ausloten und ergreifen sollten, die sich ihnen in der Kirche im Hinblick auf Verantwortung und Leitung bieten. Die Bistümer könnten daraufhin befragt werden, wo in ihren Ordinariaten und Gremien mehr Frauen zum Zug kommen könnten.
Ingrid Kraus, die Vorsitzende der kfd Mainz verabschiedete am Nachmittag die Teilnehmerinnen mit den Worten „Danke, wir werden nicht locker lassen."
Die kfd Mainz gehört mit 2500 Mitgliedern zum größten deutschen Frauenverband, der bundesweit 500.000 Mitglieder hat.

Lesen Sie auch den Bericht in unserer Bistumszeitung "Glaube und Leben" von Sarah Seifen. 

 

Quelle des Inhalts: Zur kfd im Bistum Mainz