„Reformation 2017 ökumenisch. Freiheit leben – Glauben teilen – Zukunft gestalten“: So nennen die vier „Konfessionsfamilien“ ihr ökumenisches Projekt, das nach mehr als vier Jahren Vorbereitung in einem Programmheft mit mehr als 50 Veranstaltungen Formen angenommen hat.
Fast sensationell mutet es an, dass der Eröffnungsgottesdienst mit dem Thema „Erinnern – heilen – Christus bezeugen“ in einer katholischen Kirche stattfindet: der Innenstadtkirche St. Ludwig. Aber so weit hergeholt ist das gar nicht, wie Bernd Lülsdorf erläutert: Die Ludwigskirche, die 1822 bis 1827 nach Plänen von Georg Moller entstanden ist, war das erste katholische Gotteshaus in Darmstadt seit der Reformation. Das Großherzogtum Hessen mit dem evangelischen Darmstadt als Hauptstadt hatte 1815/16 weitere Gebiete zugewiesen bekommen und damit auch viele katholische Bürger. Großherzog Ludwig I. bestimmte, dass die katholischen Christen Darmstadts nun wieder Gottesdienste feiern durften. Er stellte auch Geld und den Bauplatz für eine katholische Kirche zur Verfügung. Außerdem sammelten auch die evangelischen Christen und die jüdische Gemeinde für den Bau. „Man kann St. Ludwig also als das erste ökumenische Projekt in Darmstadt seit der Reformation bezeichnen“, meint Lülsdorf schmunzelnd.
„Reformation 2017 ökumenisch“ – diese Formulierung haben die evangelischen und katholischen Planer bewusst gewählt. Denn heute, betont Lülsdorf, sind alle Christen dazu herausgefordert, miteinander – und in die Gesellschaft hinein – die Zukunft zu gestalten. Das Reformationsjahr könne dazu Anstöße geben: „Es ist eine Gelegenheit, deutlich zu machen, wie wir gemeinsam in Zukunft Christus bezeugen, das Evangelium verkünden und der christlichen Botschaft ein Gesicht geben können.“
Komplettes Programm zum Herunterladen im Internet: www.freiheit-glaube-zukunft.de
Von Maria Weißenberger
Den ganzen Beitrag mit weiteren Hintergründen lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von "Glaube und Leben" vom 29. Januar 2017
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