Ihre insgesamt 18 Beiträge sind mit einer Vielzahl von Illustrationen vor wenigen Tagen in einem 340 Seiten starken Sammelband erschienen.
„Ausgewählt wurden Erzählungen, die aus dem Mainzer Mittelalter stammen und deren Hauptakteure auf unterschiedliche Weise mit Mainz verbunden sind", führte Dobras bei der Vorstellung des Buches am Samstag, 19. November, auf der alljährlichen Büchermesse im Mainzer Rathaus unter Beisein der Mainzer Kulturdezernentin Marianne Grosse aus. „Hinzu kommen Beiträge zum bedeutenden Mainzer jüdischen Sagenkreis", der zum Beispiel die Mainzer Gelehrtenfamilie der sogenannten Kalonymiden oder auch
das Gerücht von einem jüdischen Papst umfasst, „sowie Erzählungen über die Ursprünge und die Gründung der Stadt Mainz". Einer von ihnen, nämlich der Pilatussage in einer lateinischen Fassung des zwölften Jahrhunderts, entstammt auch das Titelzitat „Es war eine berühmte Stadt".
Der Band widmet sich außerdem mehreren Legenden um frühchristliche und mittelalterliche Mainzer Heilige und Bischöfe: Behandelt werden neben Willigis und Hatto der heilige Crescenz, ein Paulusschüler und der angeblich erste Bischof von Mainz, die heiligen Ferrutius, Alban, Theonest, Aureus sowie die heilige Ursula, die einst im Gefolge von elftausend Jungfrauen durch Mainz gezogen sei, und schließlich die heilige Bilhildis, die
als Gründerin des ältesten Mainzer Frauenklosters gilt. Auch eine der sagenumwobenen Ehefrauen Kaiser Karls des Großen, Fastrada, wird in dem Band berücksichtigt; an sie erinnert ein Gedenkstein im Mainzer Dom.