Grußworte von Giebelmann und Partsch

Neuer Flyer stellt Kirchenfensterprojekt vor

Datum:
Di. 10. Jan. 2017
Von:
thb
Diözesanadministrator Dietmar Giebelmann und Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch gratulieren der Darmstädter Gemeinde St. Elisabeth zum Projekt neuer Chorfenster. Nun beginnt ein spannendes Jahr 2017 mit der Ausschreibung und der Einladung an Fachfirmen, Angebote abzugeben. Ein neuer Flyer informiert ...

Bereits im Jahr 2012 startete eine Kooperation der Kirchengemeinde mit dem Fachbereich Gestaltung der Hochschule Darmstadt. Drei Semester beschäftigten sich Studenten mit der interessanten Aufgabe konkreter Kirchenfenster und stellten vier Modelle vor. 2014 entschied sich die Gemeinde für den Entwurf von Markus Hau. Probefenster wurden 2015 entwickelt und eingebaut, 2016 das Kuratorium gegründet und die Schirmherrschaft gefunden.

 

Grußwort Prälat Dietmar Giebelmann, Diözesanadministrator Bistum Mainz

  • Der Pfarrei St. Elisabeth gratuliere ich zu dem Projekt der neuen Kirchenfenster ganz herzlich. Der Dank des Bistums gilt besonders Herrn Pfarrer Karl Heinrich Stein, allen Mitarbeitern in den pfarrlichen Gremien und allen, die durch ihre Mithilfe dieses Projekt ermöglicht haben.

    Eine neugotische Kirche in der Nähe des Campus der Technischen Hochschule, eine Pfarrgemeinde, in der viele Studenten leben, eine Gemeinde mit vielen Muttersprachen braucht eine Bildersprache in den Fenstern, die für sich selber spricht. Schöpfung, ein vom göttlichen Geist erfülltes Leben, die Offenbarung Gottes in den Texten der Offenbarung. Die Dynamik göttlicher Schöpfung und die Neuschöpfung des Menschen durch den heiligen Geist und die Vollendung der Schöpfung im Reich Gottes sind Themen dieser Fenster, für deren Gestaltung wir Markus Hau herzlich danken.

    Die Fenster verweisen auf den Altar, wo das neue Leben in Christus erwächst. Die Kirchenfenster von St. Elisabeth laden zum Betrachten, zum Innehalten, zum Erkunden und zum Beten ein. Die Kirchenfenster von St. Elisabeth sind eine Botschaft, die für alle Menschen gültig ist.

    So wünsche ich allen Besuchern von St. Elisabeth, dass sie sich von den Farben und der Dynamik berühren lassen.

    Prälat Dietmar Giebelmann, Diözesanadministrator

 

Grußwort Oberbürgermeister Jochen Partsch, Wissenschaftsstadt Darmstadt

  • Als Mitte des 12. Jahrhunderts erste Kirchenbauten in Frankreich in einem neuen, von Spitzbögen, Rippengewölben und Strebepfeilern geprägten Stil entstanden, konnten die Kirchenfenster endlich wachsen. Mauerflächen konnten immer stärker zugunsten großer Glasfenster aufgelöst werden, Kirchen fortan von Licht durchflutet sein.

    Als um 1900 Industrialisierung und Landflucht die meisten deutschen Städte wachsen ließ, wurden neue Stadtviertel gebaut. Die dazu gehörenden Kirchen wurden sehr oft im „neugotisch" genannten Stil errichtet, so auch St. Elisabeth in Darmstadt. Als zweite katholische Kirche unserer Stadt trug sie dem gewachsenen Anteil der Katholiken Rechnung, wodurch sie auch als Symbol für religiöse Toleranz und gelungene Integration in Darmstadt gesehen werden kann.

    Leider wurden große Teile der Innenausstattung und auch die großen farbigen Fenster der Kirche bei einem Luftangriff vom 11. auf den 12.12.1944 zerstört und nach dem Krieg nur provisorisch durch einfache Glasfenster ersetzt.

    Nun ist, nach mehr als sieben Jahrzehnten, endlich die Zeit gekommen, diese tiefe Wunde des Zweiten Weltkrieges zu heilen. Sankt Elisabeth soll moderne Glasfenster erhalten, die die Buntheit und Vielfalt der Schöpfung feiern und das Licht Gottes entsprechend der gotischen Idee in das Gotteshaus und die Gemeinde fluten lassen. Die Erneuerung dieser Fenster ist aber nicht nur für die Gemeinde selbst und die katholische Kirche von Bedeutung, sondern ebenso für die ganze Stadt. St. Elisabeth ist ein von rund 8.000 Menschen im Jahr gern genutztes und beliebtes Gotteshaus und ein konstitutiver Teil der Silhouette unserer Stadt - ein beeindruckendes Bauwerk.

    Als weltlicher Schirmherr des Projektes bitte auch ich Sie um Ihre Unterstützung, damit die von Markus Hau gestalteten neun Chorfenster bald vollendet werden können.

    Jochen Partsch, Oberbürgermeister

 

Prof. Dr. Kai Buchholz, Fachbereich Gestaltung der Hochschule Darmstadt

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    Am 30. September 1905 wird in Darmstadt die neugotische Kirche St. Elisabeth eingeweiht. Neben der Pfarrkirche St. Ludwig ist sie die zweite katholische Kirche in Darmstadt seit der Reformation. Die Glasfenster des Chorraums führen eine »große Predigt über die Heiligung des Christenmenschen« vor, so zu lesen in der Festschrift zur Einweihung. So dominieren Darstellungen der sieben Sakramente, u. a. Taufe, Firmung, Eucharistie. Es werden die zwölf Apostel, die sechs Tage der Schöpfungsgeschichte sowie die vier Evangelisten gezeigt. Die untersten Felder der Fenster weisen auf die vierzehn Werke der Barmherzigkeit hin. Im Zweiten Weltkrieg werden die Chorraumfenster zerstört. Bis auf den heutigen Tag sind nur provisorische, bildlose Weißglasfenster zu sehen.

    Um diese unbefriedigende Situation zu ändern, wendet sich die Kirchengemeinde 2012 an Kris Scholz, Professor für Fotografie am Fachbereich Gestaltung der Hochschule Darmstadt, der bereits Erfahrung mit der Gestaltung von Kirchenfenstern hat. Er stellt ein studentisches Team zusammen, das noch im Wintersemester beginnt. Eine Vielzahl erster Entwürfe werden mit der Projektgruppe der Gemeinde diskutiert. Ausgehend von diesen Entwürfen befasst sich die Gruppe insgesamt drei Semester mit der Aufgabe, dem Chorraum von St. Elisabeth neue Fenster zu geben, d. h. Beschäftigung u. a. mit: der Geschichte des Gebäudes, dem Leben der Heiligen Elisabeth, christliche Farbsymboliken und dem Selbstverständnis der Gemeinde. Um die spätere atmosphärische Wirkung der Fenster beurteilen zu können, erstellen sie eine Computeranimation, welche den Wandel der Lichtsituation im Tagesverlauf simuliert. Exkursionen (Reims, Köln) und Besuch bei einem international führenden Hersteller von aufwändigen Glasfenstern runden die Theorie ab.

    Am 08.12.2013 werden der Gemeinde vier finale Entwürfe präsentiert, von denen bei der Befragung der Gemeinde und der Abstimmung in den Gemeindegremien Ende März 2014 der Entwurf des Darmstädters Markus Hau favorisiert wird. Im Sommer 2016 kann nach grundlegenden Vorarbeiten mit der Realisierung begonnen werden. Nicht nur für das Leben in der Gemeinde, auch für die Kultur der Stadt Darmstadt und für die überregionale Bedeutung des Gebäudes sind die begonnen Arbeiten von großem Wert. Mit über 100 m2 zu gestaltender Glasfläche handelt es sich wohl um das größte aktuelle Kirchenfensterprojekt in Deutschland.

     Prof. Dr. Kai Buchholz

 

Spendenkonto:

St. ElisabethCorfenster - IBAN: DE61 5085 0150 0011 0073 84 - Verwendungszweck: Chorfenster

Quelle des Inhalts: Katholische Pfarrei Darmstadt St. Elisabeth