„Ich möchte nicht mehr 20 sein“

Dietmar Giebelmann erzählt von schweren Stunden seines Amtes und den Wurzeln seines Glaubens – ein Interview

Der Blick vom Schreibtisch aus ist Dietmar Giebelmann bei seinem Zwölf-Stunden-Tag mehr als vertraut. Dass die Leute jedoch von ihm sagen, er würde keinen Urlaub nehmen, „das stimmt so nicht“, betont er. (c) Bistum Mainz
Der Blick vom Schreibtisch aus ist Dietmar Giebelmann bei seinem Zwölf-Stunden-Tag mehr als vertraut. Dass die Leute jedoch von ihm sagen, er würde keinen Urlaub nehmen, „das stimmt so nicht“, betont er.
Datum:
Fr. 16. Sep. 2016
Von:
Kirchenzeitung "Glaube und Leben"
Besuch beim Jubilar im Bischöflichen Ordinariat: 70 Lebensjahre vollendet Dietmar Giebelmann am 17. September

Sie waren 13 Jahre Generalvikar, jetzt Diözesanadministrator. Viele fragen sich: Wie halten Sie die Belastung in Ihrem Amt aus?

Giebelmann: Wenn man ein Amt übernimmt, muss man bereit sein, dann muss man es auch wollen. Es wird keiner ein Amt übernehmen, der von vornherein sagt, ich will es nicht. Natürlich ist das Amt des Generalvikars und des Diözesanadministrators mit hoher Verantwortung verbunden. Natürlich gab und gibt es immer wieder Momente, in denen ich mir die Frage stelle, wie soll ich das alles bewältigen, wie soll ich entscheiden. Aber ich stelle mich Gott zur Verfügung und muss mich am Ende deshalb führen lassen. Ich sage immer: Jetzt musst du mir helfen.

Welche Spiritualität trägt Sie durch diese guten und schlechten Stunden der Arbeit?

Ach wissen Sie, ich habe eine schlesisch-rheinische Katholizität. Meine Eltern sind Schlesier mit einer schlesisch-tiefen Marienfrömmigkeit gewesen. Ich bin im Rheinland aufgewachsen mit einer gewissen katholischen Fröhlichkeit. Ich sage immer: Ich bin römisch-schlesisch-rheinisch-katholisch. Das ist eigentlich die Spiritualität. Wichtig ist für mich der Werktagsgottesdienst. Ich lebe aus dem Gottesdienst, morgens um sieben im Dom oder bei den Schwestern im Bruder-Konrad-Stift. Das sind wichtige Anfangspunkte für mich, auch das Breviergebet ist mir wichtig. Was mich trägt, ist diese religiöse Grunderfahrung als Kind und als Jugendlicher von der Heimat her.

Wofür sind Sie besonders dankbar aus diesen 70 Jahren?

Dankbar bin ich für die Menschen, die immer fair und loyal und auch befreundet waren mit mir. Ich habe ganz wenig erlebt, dass jemand unfair war. Ich bin dankbar für meine Mitarbeiter. Natürlich weiß ich, dass ich Gott zu danken habe, dass er das Ganze so zusammengefügt, zusammengehalten hat. Das ist ja alles kein Zufall.

Fragen: Maria Weißenberger, Anja Weiffen

Das ganze Interview mit weiteren Hintergründen lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von "Glaube und Leben" vom 18. September 2016

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