Informationen aus dem Arbeitskreis "Flüchtlingsseelsorge"

Flüchtlingssituation in der Pfarrgruppe Mühlheim

Datum:
Di. 19. Apr. 2016
Von:
Bernd Klotz
Im Rahmen der Mühlheimer Flüchtlingsarbeit hat sich am 6. April eine kleine Arbeitsgruppe zum Thema Flüchtlingsseelsorge gebildet. Hier dazu einige Informationen:

•Eine der vielen Ideen, die besprochen wurden, ist ein Raum der Stille, der interreligiös genutzt werden kann. Vor allem im Zelt und im Jugendzentrum werden die Menschen durch Lärm und Enge belastet. Hier wollen wir eine Möglichkeit des Rückzugs schaffen, einen kleinen Raum, der permanent geöffnet ist. Wo kann ein solcher Raum eingerichtet werden? Rückmeldungen an Claudia Oberbeck.

•Viele Flüchtlinge haben soziale und familiäre Entwurzelung erlebt, haben in ihren Herkunftsländern und auf ihrer Flucht teilweise traumatische Erfahrungen gemacht. Die Lebensperspektiven sind von vielen Unsicherheiten und Fragen bestimmt. Zwischenmenschliche Kontakte, gemeinsame Unternehmungen, eine offene Türe helfen, dass die Menschen hier integriert werden können.

•Zahlreiche Mühlheimer engagieren sich dafür, dass neben dringend benötigtem Wohnraum und der Organisation von Sachspenden auch Begegnungen mit den Asylbewerberinnen und -Bewerbern organisiert werden. Besser als eigens etwas für Asylbewerber zu kreieren ist es, bestehende Angebote der Mühlheimer Vereine, Organisationen und Kirchengemeinden auf die wachsende Zahl der Flüchtlinge hin zu öffnen. In der Arbeitsgruppe wurden Spieleabende und Chorgruppen angesprochen. Entsprechende Angebote und Rückmeldungen an Bernd Klotz.

•Da es keine Statistik mit der religiösen Zuordnung der Flüchtlinge gibt, sind wir darauf angewiesen, über einzelnen Kontakte und Angebote Christinnen und Christen im Kreis der Asylbewerber anzusprechen. Neben Einladungen zu den großen Kirchenfesten (Pfingstgottesdienst) wurde die Idee besprochen, an das gut etablierte Café International einen Moment der Besinnung in der offenen Kirche anzubieten, bei dem Kerzen für die Opfer von Flucht und Vertreibung angezündet werden können. Bernd Klotz wird das mit dem Freundeskreis besprechen und Pfr. Smith und Pfr. Schmitt-Helfferich sind bereit, hier den Rahmen mit zu gestalten.
Das erste Gebet soll am 13. Mai, um 18.00 Uhr in St. Markus stattfinden.

•Gerade in der aufgeheiztes Atmosphäre Ende letzten Jahres in Deutschland, konnten wir in unserer Stadt eine positive Grundeinstellung zu Flüchtlingen erreichen, weil wir frühzeitig die Menschen in unserer Stadt auf die neu Ankommenden vorbereitet haben. Und aus einigen Kontakten zwischen Einheimischen und Flüchtlingen sind inzwischen Freundschaften erwachsen. Wir bestärken alle, Flüchtlingen in offener Geschwisterlichkeit zu begegnen. Und wir danken besonders Christinnen und Christen anderer Sprache und Herkunft, dass auch sie Engagement für Flüchtlinge zeigen. Denn sie wissen am besten wie es sich anfühlt in einer fremden Welt zurecht zu kommen.

Bei bedrohlichen Situationen (nach Anschlägen und Terrorakten) wollen wir das Miteinander schützen und einen Beitrag für den Frieden und für die Wahrung der Geschwisterlichkeit leisten. Ein Friedensgebet nach den Anschlägen von Paris im vergangenen Jahr hat in unserer Stadt im besten Sinn ein Licht entzündet.
Wir haben vereinbart, dass in Rücksprache mit den Seelsorgern im Krisenfall wird kurzfristig zu einem Friedensgebet in der Bonhoeffer-Gemeinde oder in St. Markus einladen werden.

Das nächste Treffen findet am Dienstag, den 24. Mai 2016, 18 Uhr im Pfarrhaus Bleichstr. statt.