Mit Krücken auf der Flucht

Sina Faroq ist mit ihrer Familie aus Afghanistan geflohen: Wie hat sie das geschafft?

Sina Faroq freut sich über den Anhänger für ihre Tasche, den ihr eine Ehrenamtliche schenkte. Foto: Sara Mierzwa (c) Kirchenzeitung Glaube und Leben
Sina Faroq freut sich über den Anhänger für ihre Tasche, den ihr eine Ehrenamtliche schenkte. Foto: Sara Mierzwa
Datum:
Mi. 25. Mai 2016
Von:
Kirchenzeitung "Glaube und Leben"
Etwa zwei Drittel der geflüchteten Menschen in Deutschland sind Frauen. Sina Faroq (32) ist eine von ihnen. Sie floh vor den Taliban mit ihrem Mann und zwei Kindern nach Deutschland. Nur mit Hilfe gelang ihr die gefährliche Reise.

Frage: Was sind besondere Schwierigkeiten für Frauen auf der Flucht?

Frauen sind oft körperlich schwächer und merken das bei den anstrengenden Fluchtmärschen. Als ich die Berge im Iran sah, war ich so erschrocken, dass die Schlepper sagten, ich schaffe es nicht. Doch ich wollte nicht zurückbleiben. Denn Frauen werden öfter ausgeraubt und vergewaltigt. Es ist schlimm, als Mutter nicht für die Kinder sorgen zu können. Es gab wenig zu essen und zu trinken auf der Flucht.

Wie war der Kontakt mit den großenteils männlichen Flüchtlingen während der Flucht?

Viele haben mir geholfen. Als meine Kinder krank waren, hat ein Mann ein Restaurant in einem nah gelegenen Dorf gefunden und Essen geholt. In Serbien war es sehr kalt, und ein Mann dort machte Feuer für uns. Ich habe erlebt, wie manche Flüchtlinge sich als Ehemänner von Frauen ausgaben und sie damit schützten.

Haben sich Ihre Zukunftswünsche geändert?

Nein. Ich möchte meinen Kindern eine gute Mutter sein, wieder meinen Beruf als Kosmetikerin ausüben und in Deutschland richtig ankommen.

Wie leben Sie jetzt hier in Deutschland?

Wir haben eine eigene Wohnung in Oppenheim. Möbel haben wir auch gespendet bekommen. Noch ist unser Asylantrag nicht bearbeitet – obwohl ich seit mehr als einem Jahr hier bin. Das Warten ist anstrengend. Ich kann nur den nächsten Tag planen. Meine Kinder gehen zum Glück hier zur Schule.

Interview: Sara Mierzwa

Das ganze Interview mit weiteren Hintergründen lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von "Glaube und Leben" vom 29.5.2016.

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