Prävention institutionell verankern

Katholikentag: Bischof Ackermann besucht Stand der Präventionsbeauftragten

Bischof Ackermann besucht Stand der Präventionsbeauftragten auf dem Katholikentag 2016 in Leipzig (c) Bistum Trier
Bischof Ackermann besucht Stand der Präventionsbeauftragten auf dem Katholikentag 2016 in Leipzig
Datum:
Mo. 30. Mai 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle Trier
Leipzig – Der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann hat beim Katholikentag in Leipzig betont, dass die katholische Kirche beim Thema Sexueller Missbrauch im Raum der Kirche sowohl bei der Aufarbeitung wie bei der Prävention nicht nachlassen werde: „Das Thema bleibt auf der Tagesordnung“, sagte Ackermann, der auch Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für Fragen des sexuellen Missbrauchs im kirchlichen Bereich ist, am 27. Mai am Stand der Präventionsbeauftragten der deutschen Diözesen auf der Kirchenmeile.

Die Thematik des sexuellen Missbrauchs habe die Kirche weltweit verändert, sagte Ackermann im Gespräch mit Gabriele Siegert, der Präventionsbeauftragten im Bistum Eichstätt. Er nehme wahr, dass Menschen zunehmend bereit seien, sich in der Thematik zu Wort zu melden, gerade auch wenn es um Macht und den Umgang damit gehe. Menschen reagierten empfindsam, wenn Macht missbraucht werde – hier habe es einen „Reinigungs- und Veränderungsprozess“ in der Kirche gegeben. Es gelte, neue Formen einer Kontrolle von Macht zu finden, die zur Kirche passten.

Der Bischof betonte, wie wichtig es sei, die Prävention auch institutionell zu verankern und begrüßte die Einrichtung einer Bundeskonferenz Prävention: „Das hat eine höhere Verbindlichkeit und ist auf Dauer gestellt.“ Der kollegiale Austausch unter den Präventionsbeauftragten sei hilfreich, um voneinander zu lernen.Nun gehe es darum, das Thema weiter in die Fläche zu bringen. „Das ist Graswurzelarbeit.“

Ackermann hob auch das Thema Kinderschutz hervor: „Wir müssen Menschen für dieses Thema gewinnen.“ Die Frage nach dem Schutz vor sexualisierter Gewalt stelle sich auch im Bereich der Flüchtlingsarbeit. Nach der notwendigen Erstversorgung der Flüchtlinge etwa mit Unterkünften und Kleidung sei durch die Berichte der geflüchteten Menschen über ihre Erfahrungen von Krieg und Vertreibung die Achtsamkeit gewachsen und das Thema schnell auf die Tagesordnung gekommen: „Das ist auch eine Frucht unserer Bemühungen.“