Zu den Quellen: Pilgern vor der eigenen Haustür

Geistliche Wege durch Wetterau und Vogelsberg

Pilger 2016
Pilger 2016
Datum:
Do. 29. Sep. 2016
Von:
Norbert Albert
"Warum in die Ferne...?" Auch wenn das Pilgern inzwischen ein Wirtschaftsfaktor der Tourismusindustrie wurde, so sind die Wege zu eigenen Ich oft ganz einfach zu organisieren. Die Dekanate Wetterau-Ost und -West laden seit einigen Jahren ein den Pilgerweg sozusagen vor der eigenen Haustür zu beginnen und Orte in der Heimat als Zeugen christlichen Glaubens zu entdecken.
Pilger 2016
Pilger 2016

Vom Kloster Ilbenstadt durch die Wetterau bis zum Taufstein als höchster Gipfel des Vogelsbergs führt die Route, entlang der Flüsschen Nidda und Nidder, teilweise auf der Bonifatiusroute und dem Jakobsweg.

13 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren unterwegs um Orte des christlichen Lebens aus Vergangen und Gegenwart erfahren zu lernen. Mehr als eine schweißtreibende Angelegenheit in diesem Jahr von teilweise über 30 C erlebten sie geistliche Impulse im stillen Gehen und im partnerschaftlichen Gespräch. Begleitet wurde die Gruppe durch die Dekanatsreferenten Andreas Münster und Norbert Albert.

Die Route führt unter anderem zur Wallfahrtskirche Maria Sternbach aus dem 8. Jahrhundert und zur Abtei Engelthal. Auf dem weiteren Weg lagen das ehemalige Prämonstratenserinnen Kloster Konradsdorf, ältestes Zeugnis romanischer Bauweise in der Wetterau. Auf die Spuren der iro-schottischen Wandermönche stösst man am Weg des Heiligen Bonifatius zur Grablegeung in Fulda in der Gegend um Ortenberg. Die Grundmauern der sogenannten Schafskirchesind sicher eine der vielen Kapellen die am Weg des Trauerzugs später gebaut wurden.

Solche Orte des christlichen Zeugnisses sind aber nicht nur kulturhistorisch zu verstehen sondern in der Begegnung mit menschen vor Ort die einen manchmal sehr unterschiedlichen Bezug dazu haben. Deshalb ist der Weg immer wieder eine Route der Begegnung mit Zeugen unterwegs, geplant wie ungeplant, Küster, Bauern, Passanten, Gemeindemitglieder, Pfarrer...

Das ehemailige Chorherrenstift der Augustiner liegt in einem waldigen Tal der Nidder: Hirzenhain. Ein hochgotisches Bilderprogramm und ein Pilgerzentrum des Mittelalters zu Unserer Lieben Frau, der sogenannten Schönen von Hirzenhain im Volksmund. Übernachtungspunkt und lange Jahrhunderte Schwerpunkt der Bergwerke und der Hüttenindustrie. Die Weidenkirche ist ein Schauspiel einer Naturkirche aus dem natürlichen Geflecht der Bäume.

Vor dem letzten großen Aufstiegstag zum Taufstein liegt im Tal der Nidda wieder die ehemalige Kreisstadt Schotten. Neben der Übernachtung steht der Flügelalatar des bisher unbekannten Schottener Meisters auf dem Programm und ein beeindruckendes Glauebsnzeugnis der evangelischen Küsterin zur Marienfrömmigkeit. Ein Mitglied der katholischen Gemeinde begeistert durch seine lebendige Art aus seinem Leben als Vertriebener aus dem Raum Prag und dem Schicksal und Gemeindeneugründungen mit Kirchbau.

Der letzte Tag ist dem Aufstieg auf Hoherrodskopf und Taufstein gewidmet, Begegnungen mit den Quellen der Flüsse die bisher den Weg begleitet haben wie dem Heiligen Bonifatius.

O-Töne am Schluß der sechs Tag: "Ich hätte nie gedacht das es vor Ort soviele christliche Überlieferung gibt..., das vermutet man immer woanders...Interessant wieviele Menschen sich als Christen, Katholiken geoutet nachdem wir erzählten wir seinen Pilger..."

 

Quelle des Inhalts: Katholisches Dekanat Wetterau-Ost

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Pilger 2016