Autorin Ute Klewitz, Pastoralreferentin aus Mainz-Kastel sagt im hr1 Zuspruch am Rosenmontag: „Ich glaube an einen Gott, der mir hin und wieder meine Belastungen nimmt und mich tanzen lässt.“
Da steht ein Pferd auf´m Flur … Ja, ja ein Pferd auf`m Flur. Das ist so niedlich. Dieses Fastnachtslied hat mich über Jahrzehnte begleitet und tut das bis heute. Wenn ich in diesen ver-rückten Tagen in der Straßenfastnacht unterwegs bin, dann ist es dort immer wieder zu hören, und das Lied sorgt oft dafür, dass sich Polonaisen bilden, die dann singend und schunkelnd durch die Stadt ziehen.
Ich kann bis heute nicht sagen, ob mir das Lied gefällt oder nicht. Irgendwie ist es affig, aber gleichzeitig ist das Lied auch ein Ohrwurm, der sich in meinem Kopf festsetzt. Ich höre es dann wie eine endlos Schleife. Wenn ich heute am Rosenmontag mit Freund:innen in der Straßenfastnacht unterwegs bin und das Lied höre, dann fangen auch wir von selbst an, uns zu bewegen, und ziehn in einer Polonaise ein wenig durch die Gegend. Und ganz ehrlich, das fühlt sich gut an … miteinander lachen … einfach unbeschwert sein.
Mir geht es an Fastnacht nicht darum, mich restlos zu betrinken und über die Stränge zu schlagen. Sondern darum, auch mal eine Zeit der Leichtigkeit und Sorglosigkeit zuzulassen. Das ist auch ein wichtiges Moment im christlichen Glauben. Jesus lädt immer wieder dazu sein Er sagt zum Beispiel zu den Leuten: „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken.“ (Mt 11,28).
Ich glaube an einen Gott, der mir hin und wieder, eben zum Beispiel an Fastnacht, meine Belastungen nimmt. Für mich heißt das: mal alle Ängste und Sorgen hinter mir zu lassen, gerade, wo Konflikte und Kriege oder auch Naturkatastrophen immer wieder auf der Tagesordnung stehen. Da tut es mir einfach mal gut zu tanzen und leicht zu sein … und dabei ganz gelassen auf meinen Gott zu vertrauen.