Die heilige Woche kulturell neu erfahren

Klaus Deller (c) privat
Klaus Deller
Datum:
30. März 2023
Von:
Anruf: Anja Weiffen

Die Karwoche mal ganz anders feiern: Diesen Anspruch verfolgt das Kulturprojekt „Was ist mir heilig?“ im Kreis Offenbach. Veranstalter ist der Freundeskreis für Kapelle und Haus St. Gabriel in Hainburg. Fragen an den 1. Vorsitzenden Dr. Klaus Deller. 

Mit einem für Kar- und Ostertage außergewöhnlichen Veranstaltungsreigen wie etwa einem Kabarett-Abend, einem Abendmahl-Flashmob oder Musik auf dem Friedhof soll ein Zeichen gesetzt werden, heißt es in der Ankündigung. Ein Zeichen wofür?


Eine Gruppe Kulturschaffender, die dem ehemaligen Kloster Hainburg verbunden ist, wollte eine christliche Kulturinitiative starten. Auch Mitglieder von „Kontrapunkt“, dem Arbeitskreis für Neue Geistliche Musik, gehören dieser Gruppe an. Der Gedanke war: Wir müssen christliche Kulturgüter bewahren und auch dafür sorgen, dass sich christliche Kulturangebote weiterentwickeln. Aus der Idee einer Initiative ist nun das Karwochen-Projekt entstanden.

Warum steht die Karwoche im Zentrum?

Wir wollten die Bedeutung der heiligen Woche herausstellen. Sie ist für Christen eine der wichtigsten Zeiten, auch wenn die Karwoche heute in der Gesellschaft insgesamt nicht mehr unbedingt ein Thema ist. Wir als Veranstalter und die Gruppe Kulturschaffender wollten uns auf dieses Kernelement neu besinnen. Wir merken, wir müssen mehr für Kultur und Spiritualität tun und dürfen damit nicht länger warten. Konkret spüren wir, dass durch die Corona-Pandemie vieles zum Erliegen gekommen ist, zum Beispiel in der Chorarbeit. Auch Geldgeber für Projekte brechen weg. Kirchengemeinden haben oft nicht mehr die finanziellen oder personellen Mittel, um Angebote zu unterstützen. Durch den Pastoralen Weg werden erst einmal Strukturen aufgelöst. Um wieder in eine neue Ordnung zu kommen, wird es Jahre dauern.

Kultur soll also als Mittler für Spiritualität dienen?

Ja, unbedingt. Momente der Spiritualität werden durch Kultur geschenkt: ein bewegendes Wort in der Literatur oder der Moment einer Pause in einem Musikstück. Kulturelle Angebote bieten spirituelle Räume, in denen Menschen dem nachgehen können, was nicht zu fassen ist, in denen Fragen beantwortet werden, die nicht gestellt wurden.

Das Karwochen-Projekt „Was ist mir heilig?“ findet vom 1. bis 10. April in Rodgau, Hainburg, Mühlheim, Rödermark, Nieder-Roden, Seligenstadt und Obertshausen statt. Alle Infos auf: www.freundeskreisst- gabriel.de

Diesen Artikel und noch viel mehr lesen Sie in der neuesten Ausgabe von Glaube und Leben vom 1. April 2023. Gibt's was Neues bei Ihnen, lassen Sie es uns wissen! Anruf - 06131/28755-0 - oder E-Mail: info@kirchenzeitung.de

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